Montag, 8. Mai 2017

Ein UFO zu Ostern



Ich habe mal wieder den Strick Blues. Diesmal allerdings sogar so schlimm, dass ich nicht nur meine UFOs nicht fertig stelle, sondern sogar keine neuen Projekte anfange. Ich kaufe nicht mal Wolle!!!! Bin vermutlich wirklich schwer krank. Oder es ist einfach momentan nur alles drum rum zu viel und ich bin deswegen froh wenn ich abends an meiner thoughtsStrickjacke „blind“ vor mich hin stricken kann. Aber das ist ja für so ein Mammutprojekt auch nicht das Verkehrteste, dass man eben nicht noch 4 andere Projekte nebenher strickt.
Aber für den Osterurlaub wollte ich mir dann doch ein wenig Abwechslung mitnehmen, immerhin waren vier Regentage gemeldet und das zwar niedliche aber winzige holländische Örtchen in dem wir weilen würden, sah jetzt nicht so aus als würde es vier Tage lang Indoor Spaß bieten können.
Weil ich mich aber tatsächlich nicht dazu durchringen konnte ein neues Projekt anzufangen (es scheint ernster zu sein als gedacht) habe ich in meinen UFOs gekramt und bin dabei auf die Purple Pearl gestoßen. Purple Pearl weil das gestrickte Muster Oyster Shawl heißt und was enthalten Austern wenn man Glück hat? Genau, Perlen! Und da meine zweite Farbe ein schönes Fuchsia/Magenta/Pinklila ist, habe ich das Projekt bei Strickbeginn letzten August Purple Pearl getauft.
Ich hatte auch tatsächlich schon gute ¾ des Musters gestrickt, bzw. da ich schon wusste, dass meine Zweitfarbe nicht für das komplette Muster reicht hatte ich für meine Version sogar schon 4/5 gestrickt und habe die Purple Pearl dennoch zum UFO werden lassen, verrückt oder? Na ja aber jetzt hatte ich sie ja wieder hervorgeholt und tatsächlich am Ostermontagabend abgekettet.
Die Wolle hatte ich bei der Ladeneröffnung vom Lieblingsstück erworben, Grace 150 g in einem schönen Braunmix und passend dazu 50g(? ich glaube es waren 50g) von dem wunderschönen Magenta. Jetzt brauchte ich nur noch ein Projekt wo man viel von einer und wenig von einer zweiten Farbe benötigt und da kam mir der Oyster Shawl gerade recht. Zwar ist es hier tatsächlich so, dass im Endeffekt von beiden Farben fast gleich viel Material verbraucht wird, aber ich habe schon früh beschlossen, dass ich einfach die Lace Kante dünner stricken würde, um so das fehlende Garn auszugleichen. Dafür habe ich vorher einfach ein paar mehr Reihen in der Grundfarbe gestrickt, um so trotzdem eine passable Breite zu erhalten.
Die Grace ist übrigens ein ganz tolles Garn (nicht nur weil sie so heißt wie mein heißgeliebtes Pflegepferd), gaaaaaannnnnzzzz weich und ganz gleichmäßig vom Faden her und einfach nur zum reinkuscheln!
Der Anfang des Oyster Shawl ist Standard für ein halbrundes Tuch und um ehrlich zu sein ist das Grundmuster zum Stricken auch eher langweilig. Glatt rechts mit einer Lochmusterreihe alle paar Reihen ist nicht wirklich spannend ;-).
Umso erstaunlicher, dass ich kurz vor dem spannenden Laceteil zwischenzeitlich das Handtuch geworfen hatte, allerdings hat der mich dann tatsächlich auch Nerven gekostet. Ich habe nämlich nach der geschriebenen Anleitung gestrickt und irgendwie nicht so richtig geguckt als es hieß „3 times“, ich hatte zwar 3x gestrickt allerdings den kompletten Abschnitt und nicht nur wie gemeint die letzte Aktion. Erst wollte ich ja drüber hinweg fudeln, aber da es sich um die untere Kante der jeweiligen Perle handelte, sah man den Fehler doch arg doll, denn meine Perlen sahen eher aus wie Austern, nicht rund sondern wellig am Rand. Daher habe ich schweren Herzens anderthalb Reihen geribbelt und noch mal ohne Fehler gestrickt. Damit fing das Elend aber erst an, denn beim ribbeln  hab ich ein oder zwei Maschen verloren (Muster mit vielen Umschlägen ribbeln liegt mir echt nicht) und danach stimmte keine Reihe mehr wenn ich sie nach Muster gestrickt hab. Also musste ich jede Reihe abzählen. Aber zum Glück hatte ich ja beschlossen ohnehin nur 10 Musterreihen zu stricken, weil mein Garn sonst nicht reichen würde und so musste ich nur 2 Musterreihen und die 4 Endreihen aufpassen bzw. abzählen, das war machbar. Den Picot Rand habe ich ja erst mal gar nicht kapiert *lach* ich hab 2 Maschen angeschlagen, 4 abgekettet, die letzte Masche nach links geschoben und einfach wieder 4 abgekettet und mir gedacht „sieht irgendwie nicht nach Picot aus“ *sich vor die Stirn haut*. Ja klar, wenn man nur ein Mausezähnchen strickt und dann einfach normal abkettet kann es ja auch nicht danach aussehen! :-D
Aber mir wurde mein Denkfehler schnell bewusst und im gleichen Moment auch wie viel Arbeit der Picot Rand werden würde (schlimmer als I Cord, da muss ich wenigstens nur einmal Maschen anschlagen). Aber ich habe ihn trotzdem gestrickt, um zu lernen wie es geht, weil doch noch einiges an Garn da war und weil ich ja schon eine viel kürzere Lace Kante hatte, da dachte ich kann ich wenigstens den aufwändigen Rand stricken.
Allerdings muss ich gestehen so richtig zufrieden bin ich mit dem Tuch nicht. Die Form ist irgendwie seltsam, entweder habe ich am Anfang was falsch gemacht oder die Form ist tatsächlich so und soll so die Auster repräsentieren denn der Oyster Shawl hat oben eine Art Beule.
Hinzu kommt, dass das Tuch dann doch recht schmal geworden ist und außer mehrfach um den Hals wickeln (wo man dann ja nicht mehr wirklich was vom Lacemuster sieht) funktioniert das Tragen nicht so recht *seufz*. Na ja vielleicht springt eine meiner Nichten drauf an, die haben ja schmalere Schultern, da sitzt das Tuch bestimmt besser. ;-)

Für:                                      mich     
Strickmuster:                       Oyster Shawl von Ambah O´Brien Kaufanleitung bei ravelry
Wolle:                                  Grace
Farbe:                                   Braunmix und Magenta
Färber(in):                            Lieblingsstück– gewolltes und gebundenes
Nadelstärke:                         3,25

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