Donnerstag, 2. Februar 2017

Schockverliebt in den Shockwaves



Was nach einem flachen Wortspiel aussieht ist bittere Realität. Als ich Ende August im Atelyeah in Mönchengladbach war, um Wolle für meine Hochzeitsstola zu kaufen, habe ich beim Stöbern den Shockwaves gesehen und mich spontan verliebt. Der Shockwaves ist eine kostenlose Anleitung von Hedgehog Fibres und lag im Atelyeah als Modell aus. Zum Zeigen wie lang + breit meine Stola werden sollte, hat mir die liebe Michaela Drosten, die Inhaberin vom Atelyeah den Shockwaves um die Schultern gelegt und schon war es um mich geschehen. Ich war wirklich schockverliebt und wusste den muss ich stricken. Jetzt stand aber ja erst mal der Kauf der Wolle für die Hochzeitsstola auf dem Plan und so musste der Shockwaves schweren Herzens warten.
Aber er wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen und da ich ja kurze Zeit später noch mal ins Atelyeah musste (mehr dazu im Bericht über meine Hochzeitsstola ) und ich ja obendrein noch zwei wunderschöne Knäuel Hedgehock Socks zu Hause liegen hatte, die auf dem Wollfestival 2015 zwar unbedingt mit nach Hause wollten, für die ich aber bisher keine Verwendung gefunden hatte, war irgendwie klar ich brauch noch zu den beiden Knäueln passende Wolle um den Shockwaves zu stricken.
Also hab ich die beiden Socks Knäuel mitgenommen und zwei farblich passende Knäuel Skinny Singles mit heim genommen. Die Skinny Singles sind zwar ein Dochtgarn, die Socks hingegen nicht aber ich finde das sieht verstrickt jetzt nicht wirklich dramatisch unterschiedlich aus, wobei sich die Socks noch nen Ticken weicher anfühlt.
Das Muster vom Shockwaves ist total eingängig und war nach den ersten paar Wiederholungen vollkommen drin, so dass ich gar nicht mehr auf die Anleitung gucken musste. Absolut super finde ich, dass man durch das Muster sieht wie sich die Wolle kraus rechts und glatt rechts verhält. Ich kann mich ja oft so schwer entscheiden, ob ich Wolle lieber kraus oder lieber glatt verstricken möchte. Hihi, Luxusproblem, ich weiß aber es macht halt schon nen Unterschied und beides hat seinen Reiz und deswegen finde ich es toll, dass hier beides vereint wird.
Lustig finde ich aber, dass ich immer wieder vergesse den kraus Teil auch kraus zu stricken. Eigentlich bin ich ja kein Fan von linken Maschen, auch wenn sie inzwischen schon fast so schnell gestrickt sind wie rechte Maschen, sind die linken Maschen und ich einfach nicht so richtig Freunde. Trotzdem schaffe ich es immer wieder auf der Rückseite einfach in linken Maschen durchzustricken und das dann erst ein paar Reihen weiter oben zu bemerken. Aber das lässt sich ja zum Glück ganz einfach mit Fallen lassen und hoch häkeln korrigieren (Bin ich dann inzwischen auch Profi drin).
Mein Shockwaves wird in Relation zum Ursprungsmuster und den meisten fertigen Strickstücken relativ einheitlich farblich (aber trotzdem für meine Verhältnis sehr grell). Sowohl das Ursprungsmuster als auch viele Projekte bei ravelry sind doch eher bunt gehalten. Da das aber das Einzige war, was mir am Schockwaves nicht so gut gefiel, war irgendwie klar meiner wird farblich einheitlicher. Die beiden Stränge Hedgehog Socks hatte ich in den Farben Typewriter (weiß mit schwarzen Flecken) und Merlot (knallpink) gekauft und so wollte ich zumindest in den Farbfamilien bleiben. Daher wurden die Skinny Singles in den Farben Poison (schwarz – lila – pink) und xxx (ein tolles grau) mein Eigen. Auf Anraten von Frau Drosten habe ich die beiden melierten Stränge Poison und Typewriter nach außen gesetzt und die ruhigeren Färbungen in die Mitte, die ja später mal um den Hals gewickelt getragen wird, ich finde das war eine sehr gute Idee. So kommen die beiden auffälligeren Farben wirklich toll zur Geltung.

Ganz ganz begeistert bin ich vom Rand des Schockwaves, er hat RUNDUM I Cord. Jaha, rundum! Das geht! Kannte ich vorher nicht, ich kannte I Cord nur zum abketten und das liebe ich ja schon vom Strickbild her, umso begeisterter war ich den I Cord jetzt als komplette Umrandung kennen zu lernen. Anschlagen mit I Cord ist ganz easy, hier waren 3 Maschen verlangt, also 3 Maschen anschlagen und dann das Strickstück nicht wenden, sondern die Wolle nach rechts schieben und alle drei Maschen rechts stricken. Und das immer wieder bis die erforderliche Reihenanzahl erreicht ist. Ja das ist relativ aufwendig, sieht aber bombastisch aus. Ich hab dazu übrigens meine kürzesten Sockenstricknadeln (10cm) benutzt, dann war der Weg zum Zurück schieben nicht so weit! :-D
Die Randmaschen werden quasi genauso zum I Cord, die letzten 3 Maschen einfach nur abheben, der Faden liegt dabei vor der Arbeit. Wenden und die Maschen rechts abstricken und schon sieht es aus wie der I Cord oben und unten. Wirklich ganz einfach und dennoch so wahnsinnig effektvoll, ich bin total begeistert.
Der Shockwaves ist allerdings nur etwas für Leute mit Durchhaltevermögen, er zieht sich ziemlich. Wobei ich Frau Drosten vom Atelyeah recht geben muss, durch die Streifen beim Farbwechsel geht es mit dem sich ziehen, weil man dann oft denkt „ach komm den einen Streifen noch“. Allerdings ist der Shockwaves ein ganz tolles Fernseh oder Autofahrprojekt, weil er ja fast nur rechte bzw. linke Maschen erfordert (und ab und an mal 3 zusammen stricken, aber das geht ja).
Und der Shockwaves wird wirklich riesig! Genauso groß wie er auf der Hedgehog Seite aussieht, aber genau das wollte ich auch, einen schönen, auffälligen Kuschelschal, Projekt geglückt würde ich sagen.
Ich liebe meinen Kuschelschal auf jeden Fall.
Hier noch die Eckdaten:
Für:                              mich     
Strickmuster:              Shockwaves von Hedgehog Fibres, gibt´s hier kostenlos
Wolle:                         Hedgehog Fibres Socks, 2 Knäuel á 100g und 420m LL in den Farben Typewriter und Merlot und Hedgehog Fibres Skinny Singles, 2 Knäuel á 100g und 420m LL in den Farben Poison und
Nadelstärke:                4