Freitag, 27. Mai 2016

Reisefieber Teil I



Das Reisefieber hatte uns natürlich auch in diesem Jahr gepackt und so ging es am 09. Mai in Richtung Kroatien. Da der Papa meines Liebsten zwei Tage vorher Geburtstag hatte, sprich wir ohnehin schon im Osten Deutschlands und somit theoretisch näher an Kroatien dran waren, haben wir den Urlaub so gebucht, dass wir von Chemnitz aus gefahren sind. Nachts um halb drei klingelte der böse Wecker, aber wenn es um die Urlaubsfahrt geht ist die Müdigkeit ja doch schnell vergessen. Nach etwa dreieinhalb bis vier Stunden Fahrt haben wir dann noch auf deutschem Boden ein unglaublich gesundes Frühstück *räusper*  bei der Fastfood Kette die wir alle kennen, wo wir aber alle NIEMALS essen gehen ;-) verdrückt und haben kurz darauf die Grenze nach Österreich überquert. Die Fahrt an sich ist auch eher wenig berichtenswert, nur so viel sie war lang! 
Der große Wasserfall
Gegen 17:30 Uhr sind wir dann auch endlich in Plitvice angekommen. Erst mal das Zimmer inspiziert, na ja einfacher als die Fotos vermuten ließen, aber die stammten wahrscheinlich aus dem neugebauten Nebengebäude. Immerhin war das Zimmer sauber. Obwohl wir eigentlich für diesen Tag genug im Auto gesessen hatten, machten wir uns dann noch zu einem via Tripadvisor empfohlenen Restaurant im Nachbarort auf, denn unsere Unterkunft bot zwar ein einfaches Dreigangmenü an, aber wir wollten doch etwas mehr Auswahl. So landeten wir im Degenija. Aufgrund der lauen Temperaturen setzen wir uns auf die überdachte Terrasse und bestellten Getränke, Pizza und für den Herrn eine Art Cordon Bleu. Leider verstand der Kellner trotz vorhandener Deutschkenntnisse wohl nicht, dass wir das Cordon Bleu ohne Gorgonzola Sauce bestellt hatten, aber da diese recht mild schmeckte konnte der Herr sie dann trotzdem essen. Die Erfahrung, dass Leute aus Restaurant und Hotel zwar grundlegende Deutschkenntnisse besitzen, aber einen häufig nicht richtig verstehen und dann einfach das machen was sie meinen verstanden zu haben mussten wir leider noch häufiger machen.
 Meine Pizza war unglaublich, wahnsinnig groß und ein super leckerer Teig und das für umgerechnet etwa 6€, absolut zu empfehlen! Ich war so satt, dass nicht mal irgendein Fitzel Nachtisch reinpasste! Also wer mal in der Gegend ist, es lohnt sich!
Hier war leider gesperrt
Der nächste Tag stand dann ganz im Zeichen des Nationalparks Plitvicer Seen. Die Plitvicer Seen sind eine Kette von aktuell 16 Seen die durch sogenannte Travertinbarrieren miteinander verbunden sind. Klingt kompliziert bedeutet aber eigentlich nur, dass die hintereinander liegenden Seen durch spektakuläre Wasserfälle miteinander verbunden sind und so ein wirklich einzigartiges Naturschauspiel bieten. Wer sich näher informieren möchte, der findet auf der offiziellen Homepage oder bei Wikipedia umfangreiche Informationen. Und falls der ein oder andere meint die Gegend käme ihm bekannt vor, der Nationalpark diente als Kulisse für die Winnetou Filme. 

Unser Besuch startete bei recht trübem Wetter inmitten einer Schulklasse und einer japanischen Reisegruppe, also eher bescheiden. Wir haben dann beide Gruppen voranziehen lassen, um so in Ruhe die Schönheit der Natur bewundern zu können und das ein oder andere (oder zwei- oder dreitausendste) Foto zu schießen. Leider war der Holzsteg der quer über den unteren Canyon zum großen Wasserfall führt aufgrund von Überschwemmung und Bauarbeiten gesperrt, so dass wir nur um den unteren Canyon drum rum wandern konnten. War aber auch schön.
Man hat Aussichtspunkte an zahlreichen Stellen an denen man fantastische Blicke über die Seen hat, besonders ein Aussichtspunkt welcher am Ende unserer Umrundung lag hat einen ganz ganz tollen Blick über die untersten Seen und den großen Wasserfall geboten, aber was rede ich, seht selbst:

Da wir ja nun nicht den Abstieg zum Fuß des Wasserfalls antreten konnte, von wo man normalerweise dann weiter geht mussten wir einen Teil der Strecke zurück gehen, um dann mit einem der Elektroboote über einen der großen Seen überzusetzten. Das Wetter hatte inzwischen aufgeklart und im funkelnden Sonnenlicht sahen die Seen noch mal spektakulärer aus. 
Im Sonnenlicht funkelt das Wasser in allen Türkistönen










Am anderen Ufer angekommen sahen wir dann schon einen klitzekleinen Teil der oberen Seen, welche wir uns für den Folgetag vorgenommen hatten und dieser kleine Einblick versprach schon grandiose Aussichten für den kommenden Tag. Abends haben wir dann erneut im Degenija gegessen (es war aber auch zu lecker) und schon neigte sich unser erster Tag in Kroatien dem Ende zu. Der zweite Tag startete ähnlich trüb wie der erste, was unsere Laune aber nicht dämpfen konnte und so starteten wir unsere Tour rund um die oberen Seen. 
Der größte Wasserfall der oberen Seen

Ich für meinen Teil bin aus dem Staunen gar nicht mehr raus gekommen. Kristallklares türkis leuchtendes Wasser, dass sich an den Rändern in beeindruckenden Kaskaden in die Tiefe stürzt und man selbst so nah dran, dass man die Gischt auf dem Gesicht spüren kann, wahnsinn! Das ist für mich auch der Grund, warum ich persönlich die oberen Seen schöner finde, weil man näher dran ist. Das mag anders sein wenn der untere Canyon offen ist, aber so war für uns das Erlebnis oben einfach noch toller. Mein Freund fand aber trotzdem die unteren Seen schöner, das ist wahrscheinlich auch eine Typenfrage und ich bin so, je mehr ich selbst involviert bin, desto toller finde ich etwas, nur gucken nicht anfassen schmälert für mich irgendwie das Erlebnis. 




Allerdings haben wir an den oberen Seen definitiv weniger Zeit verbracht, denn gegen Mittag fing es an zu regnen, so dass wir einen faulen Chillnachmittag im Hotel verlebt haben. Abends haben wir dann das Café Plum ausprobiert, welches nur wenige Meter neben dem Degenija liegt und was soll ich sagen? Fantastisch, der Burger ist toll und das Schokosoufflé mit flüssigem Kern war das beste seiner Art welches ich je genießen durfte, zumal der Kern so flüssig war, dass die Schokolade rausgelaufen ist! Einfach bombastisch!
Weltbestes Schokosoufflé

Der Regen wollte dann auch gar nicht mehr aufhören, so dass wir am nächsten Tag bei regelrechten Wolkenbrüchen in Richtung Trogir aufgebrochen sind.  Aber da wir ja etwas mehr als 3 Stunden Fahrt vor uns hatten war uns das Wetter egal und als wir am frühen Nachmittag im Hotel ankamen begann der Himmel aufzureißen und wir konnten den fantastischen Zimmerausblick genießen:

Daher sind wir abends dann bei strahlendem Sonnenschein durch Trogir gebummelt, ein bezauberndes kleines Städtchen, allerdings sind die Preise hier den Touristen angepasst, sprich wir haben gut ein Drittel mehr bezahlen müssen als in der Einöde von Plitvice.
So ehe das hier zu nem Roman ausartet, geht´s dann weiter im zweiten Teil.

Montag, 2. Mai 2016

MISAndErs



Tadaaa! Fertisch! Ist es (er ? sie? Mhm ich bleibe bei das Tuch) nicht hübsch geworden? Bin selbst ein wenig verliebt, aber mal von vorne!

Also das ist mein Misae Tuch bzw. mein Tuch a´la Misae und deswegen mein MISAndErs. Warum kein vollwertiges Misae? Weil ich vom Muster abgewichen bin und ich fand das Wortspiel so nett, deswegen heißt dieses Tuch jetzt MISAndErs.

Frau Feinmotorik hat ja nun schon drei Misaes gestrickt und ich finde beide bombastisch schön. Und nachdem ich eingesehen habe, dass ein gehäkeltes Tuch mit Schmetterlingsmuster irgendwie wohl doch nicht so das Wahre für mich ist hatte ich einen 100Farbspiele Bobbel über und dachte mir warum nicht mal ein Misae stricken? 

Ich hoffe ja, dass das Miase ein Tuch ist, welches man auch an warmen Tagen mal als Stola tragen kann, weil die Bobbel ja aus Baumwolle und Polyacryl und damit nicht so warm wie ein Merinogarn sind. Wobei ja immer so die Frage ist ob Wolle irgendwie „nicht warm“ sein kann! Aber wer die Bobbel kennt wird sicher wissen was ich meine. Daher habe ich auch ein wenig Gas gegeben, um das MISAndErs mit in den Urlaub nehmen zu können und ich denke das wird perfekt als Schultertuch / Stola für abends!

Eckdaten:

Für:                       meinereiner (das geb ich nicht mehr her)
Strickmuster:        Misae kostenpflichtig bei ravelry und die Borte vom Renewal kostenlos bei ravelry
Wolle:                   1 Bobbel, 750m, 300g, Farbe Sommernacht von 100Farbspiele  
Nadelstärke:          3,25




Dann mal zum Muster. Das Muster an sich finde ich total schön, sowohl im dreifarbigen Original als auch im Farbverlauf und ich kann mich gar nicht entscheiden was ich eigentlich schöner finde. ABER ein kleines Aber gibt es, wobei das wahrscheinlich nicht wirklich auffällt, das Tuch ist nicht wirklich symmetrisch. Und zwar gehen die Muster an den Seiten nicht gleich auf. Es heißt dann zum Beispiel 7re, 1 U , x mal wiederholen und dann 5re zum Schluß. Also um ganz wenige Maschen unterscheiden sich Anfang und Ende der Reihe, teilweise war es aber schon deutlicher, so vorne 12 und hinten 5 Maschen oder so. Als ich das gemerkt habe, hab ich einfach vorne und hinten gleich gestrickt, also in meinem ersten Beispiel 6re, 1U, xmal wiederholen und dann noch 6re zum Schluß. Ja ich weiß ich werde penibel und das gehört sicher in den Bereich der Korinthenkackerei, aber ich berichte ja auch nur wie ich es gemacht habe weil es mich halt gestört hätte. Das ist aber nicht der Grund warum mein Misae einfach anders ist, sondern das hat zwei andere Gründe.

Zum einen hatte ich dereinst für meinen Nuvem Perlchen besorgt weil ich unbedingt eine Abkettreihe mit Perlchen haben wollte (nach der Hälfte hab ich alles wieder aufgemacht weil es mir nicht gefiel und ohne Perlchen abgekettet). Damals hatte ich die ersten Perlchen in der Farbe Amethyst bestellt und als die ankamen festgestellt „Ups die sind aber sehr lila“ also neue bestellt und die haben mir dann auch nicht gefallen weswegen der Nuvem jetzt Perlenlos ist, aber zurück zum Misae.
Ich hatte also lilafarbene Perlchen über und mein MISAndErs wird ja zum Schluss lila und zwar genau das lila von den Perlchen. Also dachte ich mir kann ich die ja mal im Misae verwurschteln. Gesagt, getan. Ist mir aber erst nach der großen Lochmuster Reihe eingefallen, sonst hätte ich die wahrscheinlich bei jeder Hebemaschen Reihe eingearbeitet, andererseits weiß ich nicht ob das farblich ausgesehen hätte lila Perlen auf flamingorosa Grund, von daher ist es so wie es ist auch gut. Weil ich aber 2 Perlchenreihen haben wollte und die nun mal am Schönsten in den Hebemaschen aussehen bin ich an der Stelle dann vom Muster abgewichen und habe nach 2 Zwischenreihen in glatt rechts eine zweite Hebemaschenreihe eingearbeitet. Ich habe jede 2. Hebemasche (also jede 4. Masche) ein Perlchen aufgezogen und in der zweiten Reihe dann versetzt gearbeitet, aber schaut doch einfach selbst ehe ich lang und breit erkläre ;-).

Danach wäre dann ja nach ein wenig glatt und kraus rechts und Lochmuster der Vikkel Braid gekommen. Ich muss aber gestehen den Vikkel Braid hab ich echt gar nicht kapiert, beim Stricktreff hat mir das die liebe Martina zwar gezeigt wie das gehen soll, aber wir waren uns schnell einig mit Baumwollgarn und meiner festen Strickweise wird das nix. Also hab ich nach Alternativen gesucht. Als dann in der Facebook Gruppe von 100 Farbspiele ein Renewal gepostet wurde wusste ich „so soll mein Misae enden, mit diesen kleinen Spitzen“. Also die kostenlose Anleitung runter geladen, gelesen und nix kapiert! 

Also in der 100 Farbspiele Gruppe um Hilfe gefragt und die liebe Ingrid konnte mir das so toll erklären, dass ich verstanden habe wie die Borte funktioniert, die strickt man nämlich quasi quer unten an den Rand. Also testweise angenadelt und festgestellt a) ist mir das vom Muster her zu sehr abweichend vom Misae und b) reicht mein Garn dafür nie und nimmer. Also die Borte geribbelt, ein wenig überlegt, rumprobiert und nur die Spitzen verwendet. Ich finde es super duper schön und werde wahrscheinlich auch dem ein oder anderen Tuch diese Borte verpassen. Wer die Mini Strickschrift haben mag kann mich gerne anschreiben, ich möchte die aber nicht öffentlich posten weil sie ja nicht auf meinem Mist gewachsen ist. 


Nach einem ersten Tragetest steht schon fest das Misae wird mein neues Lieblingstuch. Ich glaube das ist als Schultertuch wirklich perfekt, aber auch um den Hals gewickelt sieht es hübsch aus und wärmt dann halt etwas mehr. Bin gespannt wie oft ich es im Urlaub tragen werde!

Genießt die Sonne ihr Lieben!
Happy Knitting!