Montag, 21. September 2015

Eine lange Reise geht zu Ende …



… denn meine Viajante ist nun endlich fertig. Angenadelt hatte ich die ja bereits Mitte Juli, dann aber einmal wieder komplett geribbelt und diese hier hatte ich seit Ende Juli auf den Nadeln. Allerdings natürlich mal wieder mit „Nebenprojekten“, also ich habe im Ganzen wahrscheinlich so um die fünf Wochen dran gestrickt.
Versuch 1 wurde geribbelt

Ich muss ja gestehen, als die Frau Feinmotorik dereinst ihre Viajante präsentierte war ich zwar sofort verliebt, schreckte aber doch vor der schieren Größe des Projekts zurück. Nachdem ich dann aber dieses Jahr die Tunika gestrickt habe, schreckte ich auch vor großen Projekten nicht mehr zurück und so war klar, ich möchte für diesen Herbst eine Viajante stricken.

Also sollte es eine Viajante werden, klar war auch, aus einer Wollmeise, nur welche? Klar war es sollte eine herbstliche Farbe werden, denn wann trägt man einen so wunderschönen Poncho? Na klar, im Herbst. Die Wahl fiel mir nicht leicht, aber da ich ein großer Fan von bordeaux-/ auberginefarbenen Tönen bin, wurde ich doch schnell fündig, ein Merlot sollte es werden.
Leider wollte der einfach nicht im Update auftauchen, aber Frau Feinmotorik gab mir den tollen Tipp es mal in der Ravelry Wollmeisengruppe zu versuchen. Dort gibt es nicht nur einen Meisenmarkt, sondern auch eine Tauschgruppe, da ich nichts im Gegenzug zu bieten hatte, habe ich ein Gesuch im Meisenmarkt gestartet und bereits nach wenigen Tagen hielt ich meinen Merlot in den Händen! Und das Beste, er war bereits gewickelt! Da ich ja nur eine kleine Haspel besitze, enorm praktisch für mich, ich konnte sofort loslegen.
vorher
nachher



















Das habe ich dann auch voll motiviert an einem schönen Sommertag getan und der Anfang ging wirklich super leicht von der Hand. Irgendwann hatte ich dann auch die ersehnten 167 Maschen auf der Nadel, habe die Nadel gewechselt, zur Runde geschlossen, eine Mittelmasche gebildet und schnell gemerkt, die Zunahmen rechts und links der Mittelmasche sehen sch*** aus! Frau Maschenprobenuschi berichtete, dass sie aus eben diesem Grund Zunahmen aus dem Querfaden gemacht hat, also dachte ich mir versuche ich das doch auch, kannte ich ja von der Elfe. Und genau wie bei der Elfe hatte ich wieder das Problem, dass ich nach einigen Runden den Querfaden nicht mehr identifizieren konnte, den falschen Faden genommen und ebenfalls Löcher produziert hab. Also zurückgestrickt, dabei Maschen verloren und im Endeffekt beschlossen zu ribbeln. 

Auf ein Neues sprach der Reisende sozusagen. Da ich doch unsicher war, habe ich dann beschlossen beim zweiten Versuch nach Anleitung zu stricken, in der Hoffnung, dass Frau Behm recht behält und sich die großen Löcher später wieder zusammenziehen. Ich muss aber leider sagen, dass dem nicht so ist und ich bin mit den Zunahmen wirklich unzufrieden, habe aber noch keine Idee wie ich das bei zukünftigen Projekten handhaben werde. 

Auch mit der Netzkante hatte ich so meine Probleme. Wahrscheinlich habe ich die Anleitung genau falsch verstanden, auf jeden Fall hatte ich NIE vor der Mittelmasche noch drei Maschen übrig, sondern immer vier … da ich aber ohnehin noch einen Fehler eingebaut hatte, habe ich dann ab Reihe drei beschlossen eine etwas andere Netzkante zu stricken.  Ich finde sie im Endeffekt auch ganz hübsch. Vor allem muss ich auch gestehen, dass ich nach 3 Lochreihen, also 6 Reihen Netzkante ja partout keine Lust hatte alles zu ribbeln, also habe ich beschlossen, dass ich meine Netzkante auch sehr schön finde! 
Frisch von der Nadel gehüpft und noch eher unscheinbar
wir sind gespannt - im wahrsten Sinne

 Letzte Woche war es dann endlich so weit und die Viajante hüpfte von der Nadel. Ich probierte sie an und war einfach nur furchtbar enttäuscht. Oben so eng und ziemlich viel „Rollkrageneffekt“ nicht so lang wie erhofft und zu allem Übel drehte sich die Netzkante nach außen! Ich war echt enttäuscht! Hab dann aber beschlossen, erst mal waschen und spannen und dann gucken wir weiter. Gesagt, getan und was soll ich sagen? WOW trifft es ganz gut. Nicht nur, dass das Wollmeise Lace mega kuschlig weich geworden ist, nein sie passt auch! Und dreht sich nicht nach außen! Und ist bodenlang! Ok sie spannt sich immer noch über den Schultern, aber das ist ja durch das Strickmuster bedingt! Und man kann sie ja locker tragen, dann schleift der Zipfel auch nicht auf dem Boden, auf jeden Fall bin ich jetzt dann doch sehr verliebt in das schöne Stück!
Tadaaaa!!! Ich liebe sie!!!

So und für die, die auch eine machen wollen hier noch mal die Randdaten:

Strickmuster:                    Viajante von Martina Behm               
Wolle:                               Wollmeise Lace, 300 g in der Farbe Merlot
Nadel:                               gemäß Anleitung 3,25 für den Anfang und 3,5 für den Hauptteil
Gestrickte Größe:             Einheitsgröße

Viel Spaß beim Stricken ihr Lieben!