… denn meine Viajante ist nun endlich fertig. Angenadelt
hatte ich die ja bereits Mitte Juli, dann aber einmal wieder komplett geribbelt
und diese hier hatte ich seit Ende Juli auf den Nadeln. Allerdings natürlich
mal wieder mit „Nebenprojekten“, also ich habe im Ganzen wahrscheinlich so um
die fünf Wochen dran gestrickt.
Versuch 1 wurde geribbelt |
Ich muss ja gestehen, als die Frau Feinmotorik dereinst ihre
Viajante präsentierte war ich zwar sofort verliebt, schreckte aber doch vor der
schieren Größe des Projekts zurück. Nachdem ich dann aber dieses Jahr die
Tunika gestrickt habe, schreckte ich auch vor großen Projekten nicht mehr
zurück und so war klar, ich möchte für diesen Herbst eine Viajante stricken.
Also sollte es eine Viajante werden, klar war auch, aus
einer Wollmeise, nur welche? Klar war es sollte eine herbstliche Farbe werden,
denn wann trägt man einen so wunderschönen Poncho? Na klar, im Herbst. Die Wahl
fiel mir nicht leicht, aber da ich ein großer Fan von bordeaux-/
auberginefarbenen Tönen bin, wurde ich doch schnell fündig, ein Merlot sollte
es werden.
Leider wollte der einfach nicht im Update auftauchen, aber
Frau Feinmotorik gab mir den tollen Tipp es mal in der Ravelry Wollmeisengruppe
zu versuchen. Dort gibt es nicht nur einen Meisenmarkt, sondern auch eine
Tauschgruppe, da ich nichts im Gegenzug zu bieten hatte, habe ich ein Gesuch im
Meisenmarkt gestartet und bereits nach wenigen Tagen hielt ich meinen Merlot in
den Händen! Und das Beste, er war bereits gewickelt! Da ich ja nur eine kleine
Haspel besitze, enorm praktisch für mich, ich konnte sofort loslegen.
vorher |
nachher |
Das habe ich dann auch voll motiviert an einem schönen
Sommertag getan und der Anfang ging wirklich super leicht von der Hand.
Irgendwann hatte ich dann auch die ersehnten 167 Maschen auf der Nadel, habe
die Nadel gewechselt, zur Runde geschlossen, eine Mittelmasche gebildet und
schnell gemerkt, die Zunahmen rechts und links der Mittelmasche sehen sch***
aus! Frau Maschenprobenuschi berichtete, dass sie aus eben diesem Grund
Zunahmen aus dem Querfaden gemacht hat, also dachte ich mir versuche ich das
doch auch, kannte ich ja von der Elfe. Und genau wie bei der Elfe hatte ich
wieder das Problem, dass ich nach einigen Runden den Querfaden nicht mehr
identifizieren konnte, den falschen Faden genommen und ebenfalls Löcher
produziert hab. Also zurückgestrickt, dabei Maschen verloren und im Endeffekt beschlossen
zu ribbeln.
Auf ein Neues sprach der Reisende sozusagen. Da ich doch
unsicher war, habe ich dann beschlossen beim zweiten Versuch nach Anleitung zu
stricken, in der Hoffnung, dass Frau Behm recht behält und sich die großen
Löcher später wieder zusammenziehen. Ich muss aber leider sagen, dass dem nicht
so ist und ich bin mit den Zunahmen wirklich unzufrieden, habe aber noch keine
Idee wie ich das bei zukünftigen Projekten handhaben werde.
Auch mit der Netzkante hatte ich so meine Probleme. Wahrscheinlich
habe ich die Anleitung genau falsch verstanden, auf jeden Fall hatte ich NIE
vor der Mittelmasche noch drei Maschen übrig, sondern immer vier … da ich aber
ohnehin noch einen Fehler eingebaut hatte, habe ich dann ab Reihe drei
beschlossen eine etwas andere Netzkante zu stricken. Ich finde sie im Endeffekt auch ganz hübsch.
Vor allem muss ich auch gestehen, dass ich nach 3 Lochreihen, also 6 Reihen
Netzkante ja partout keine Lust hatte alles zu ribbeln, also habe ich
beschlossen, dass ich meine Netzkante auch sehr schön finde!
Frisch von der Nadel gehüpft und noch eher unscheinbar |
wir sind gespannt - im wahrsten Sinne |
Letzte Woche war es dann endlich so weit und die Viajante
hüpfte von der Nadel. Ich probierte sie an und war einfach nur furchtbar
enttäuscht. Oben so eng und ziemlich viel „Rollkrageneffekt“ nicht so lang wie
erhofft und zu allem Übel drehte sich die Netzkante nach außen! Ich war echt
enttäuscht! Hab dann aber beschlossen, erst mal waschen und spannen und dann
gucken wir weiter. Gesagt, getan und was soll ich sagen? WOW trifft es ganz
gut. Nicht nur, dass das Wollmeise Lace mega kuschlig weich geworden ist, nein
sie passt auch! Und dreht sich nicht nach außen! Und ist bodenlang! Ok sie
spannt sich immer noch über den Schultern, aber das ist ja durch das
Strickmuster bedingt! Und man kann sie ja locker tragen, dann schleift der Zipfel
auch nicht auf dem Boden, auf jeden Fall bin ich jetzt dann doch sehr verliebt
in das schöne Stück!
Tadaaaa!!! Ich liebe sie!!! |
So und für die, die auch eine machen wollen hier noch mal
die Randdaten:
Strickmuster: Viajante
von Martina Behm
Wolle: Wollmeise
Lace, 300 g in der Farbe Merlot
Nadel: gemäß Anleitung
3,25 für den Anfang und 3,5 für den Hauptteil
Gestrickte Größe: Einheitsgröße
Viel Spaß beim Stricken ihr Lieben!