Sonntag, 15. April 2018

XXL Batad oder mein erstes Mal mit dem Meister

So weil es so schön ist was Fertiges zu zeigen, heute gleich mein nächster Post ;-)



Die Stephen West Fans unter euch werden es schon an der Überschrift erkannt haben, ich traue mich zum ersten Mal an ein Strickstück des Engländers Stephen West heran. Wobei das ist vielleicht etwas irreführend, ich hab bisher kein Stück von ihm gestrickt weil mir sein Stil doch etwas zu exzentrisch ist. Aber ich glaube schon, dass er ein paar Schmuckstücke dabei hat und eins davon ist der Batad, den ich echt klasse finde und daher jetzt angenadelt hab.
Der Batad ist ein assymetrischer Poncho bzw. Schulterschmeichler, der in 2 Kontrastfarben in Runden gestrickt wird und schon nach den ersten 3 Sätzen wusste ich, mein Respekt vor Stephen West Designs war mehr als berechtigt. Provisorisch anschlagen, ok, 8 Runden stricken, ok aber dann? Also erst mal Tante Google gefragt was bitte ein Welt Stitch ist. Für die, die es auch nicht kennen es ist eine Art beabsichtigte nach außen gestülpte Falte, die entsteht indem man das untere und obere Ende eines (zumindest in diesem Fall) glatt rechts gestrickten Bereichs zusammen strickt. Nachdem ich das kapiert hatte und mir den Batad noch mal genau angeschaut hab, wusste ich was zu tun ist, im Grunde genommen strickt man aus den soeben gestrickten Reihen einen Tunnel. Nachdem ich nun so halb sicher war was zu tun war, dachte ich mir „wozu den provisorischen Anschlag mit Extra Garn machen, wenn du doch einfach auf einem Extra Seil anschlagen kannst?“ gedacht – getan und es war die richtige Entscheidung.  Das hinterher auf eine zweite Rundstricknadel zu frickeln wäre nämlich glaub ich ziemlich holprig gewesen.
Wie das anschlagen auf einem zweiten Seil oder einer zweiten Rundstricknadel geht, wird in diesem Tutorial gezeigt, wer schon mal einen Möbius Loop gestrickt hat, wird merken, das ist quasi genauso, nur halt nicht auf dem gleichen Seil, sondern auf einem zweiten Seil. Vom Maschenanschlag her ist es auf jeden Fall eine sehr flotte Methode, ich hab die 120 Maschen insgesamt glaube ich 15 mal neu anschlagen müssen 😂. Das Dumme an diesem Maschenanschlag ist nämlich, dass man den Faden festhalten muss beim Zählen und dann versuchen muss mit einer Hand den Faden straff zu halten und mit der anderen die Maschen zu zählen und dabei nicht durcheinander zu kommen und nichts los zu lassen 🙈. Also am besten beim Maschen anschlagen einfach nicht verzählen 😜 aber das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Na ja irgendwann hatte ich dann die passende Maschenzahl auf den Nadeln und konnte drauf los stricken, die Runden glatt rechts und das zusammenstricken zum Schlauch klappten auch prima und schon war der erste Farbwechsel da … ja und da kam dann mein Perfektionismus durch. Denn ich wollte den Batad ja aus Wollmeise 100% Pure in der Farbe Zartbitter und einem Farbverlaufsbobbel von 100 Farbspiele in der Farbe Magnolie stricken, aber während das Merino Garn von der Wollmeise leicht glänzt ist der Farbverlaufsbobbel ja komplett matt (Baumwolle eben) und das gefiel mir einfach nicht so richtig. Also noch mal geribbelt und – ihr ahnt es schon – noch mal neu angeschlagen. Dieses Mal auch nur 2 mal und nur ein zweites Mal weil ich beim ersten Mal irgendwo eine Schlaufe vergessen hab mitzunehmen.
Nach dem dann insgesamt gefühlten 100. Versuch hatte ich endlich 120 Maschen auf 2 Seilen und konnte mit dem anderen Baumwollgarn endlich weiter machen, bzw. neu anfangen.  Deswegen bin ich am ersten Tag auch nur bis kurz hinter die zweite Biese (nennt man das so?) gekommen, aber wenn man die ganzen Fehlversuche betrachtet ist das ja auch keine schlechte Leistung!😋

Bisher sehen die beiden Garne in der Kombi wirklich toll aus und ich glaub das wird ein mega schönes Stück, aber ich bin echt noch etwas unsicher wegen der Länge. Der Batad wird ja eigentlich aus 2x Sockenlauflänge bzw. sogar etwas weniger gestrickt, ich hab mehr als das doppelte von der Hauptfarbe! 
So hier muss ich dann mal den Cut setzen, es war zu viel! Als ich da war wo der Batad eigentlich aufhört, hatte ich gerade mal die Hälfte der Magnolie weg und war total unsicher und der Meinung, das wird viel zu groß. Jetzt wo der Batad fertig ist denke ich "du Schisser hättest mal weiter gestrickt", aber die Magnolie ist inzwischen ein zu 2/3 fertiges Seashell Tuch geworden, also  gibt es kein Zurück mehr.
Den Batad habe ich dann doch aus zwei Sockengarnen gestrickt, Jette von Heimatwolle in Waldbeere und 100% Merino 400 in der Farbe Dalmatian von Irish Fairytale Yarns. Und ich finde er ist toll geworden 😍!!! Allerdings finde ich ihn kürzer als ich mir das vorgestellt hatte, na ja ich hab ja noch ein paar Farbverlaufsbobbel 😉!




Samstag, 14. April 2018

Errötete Emiliana



Tja ja leider, leider musste ich meinen Blogtitel etwas umbenennen. Ich habe es nämlich mal wieder geschafft mir ein fertiges Strickstück beim Waschen zu verfärben L.
Nach meiner letzten Erfahrung mit dem Nuvem, hab ich ja dazu gelernt und wasche nur noch kalt, aber auch das war für meine Emiliana wohl zu viel.
Gestrickt hatte ich sie aus 2 Strängen Hightwist aus dem Hause Zitron, einmal in natur und einen in rosa – pink – braun, wunderschön gefärbt von Mero Colors. Und leider hat das pink in diesem Strang dem Drang der Waschmaschine nachgegeben, sich gelöst und den naturfarbenen Teil leicht rosa gefärbt.😏
Ich sag euch ich hätte heulen können, als die aus der Maschine kam, aber man muss ja auch sagen selbst Schuld, wer die Stränge vor dem Stricken nicht noch mal ins Wasserbad legt, ne? Hab halt einfach nicht mit gerechnet, weil ich die letzten Male so viel Glück hatte 😋 ja ja, so lernt man!
Aber mal  zum Tuch selbst, das Muster heißt Emiliana und ist von Lisa Hannes, Kaufanleitung bei ravelry. Das Tuch ist meiner Meinung nach absolut anfängergeeignet, weil man nur rechte Maschen, kfb und Maschen abheben (da ist ja nix dran zu können) können muss, das tolle Muster entsteht nur durch den Farbwechsel und da jeweils 2 Reihen in der gleichen Farbe gestrickt werden, ist es auch überhaupt nicht schwierig mit den beiden Farben zu hantieren.
Die Emiliana war auch in gut 2 Wochen fertig, weil sie einfach Spaß gemacht hat beim Stricken, sie ist sogar bedingt Fernseh- bzw. autofahrtauglich, eventuell muss man bei den Reihen mit Hebemaschen seine Aufmerksamkeit doch mehr auf das Strickstück richten, aber je nach Strickerfahrung ist das auch ohne Hingucken kein Problem 😉.
Was mich wirklich überrascht hat war, dass ich so schnell mit der Emiliana fertig war, ich hab nur gute zweieinhalb Wochen gebraucht. Gut zugegeben eine Woche davon hatte ich Urlaub und somit einfach mehr Zeit zum Stricken. Aber ich bin ja eigentlich gar nicht so der Dreieckstuch Fan weil das wird immer mehr auf den Nadeln 😏. Egal ob man an einer Ecke oder in der Mitte anfängt, man hat immer erst nur ein paar und später gaaannnnzzz viele Maschen auf den Nadeln. Und ich bin ja nunmal leider so der Typ „mit Begeisterung rein ins neue Strickprojekt“ und dann geht mir auf der langen Geraden die Puste aus und das ein oder andere Strickprojekt wird zum Ufo 😬. Na ja und deswegen sind für mich Strickprojekte besser die ihre Maschenanzahl behalten oder nur gering erhöhen, sonst geht mir die Motivation ganz flöten. Aber bei der Emiliana war das nicht so, ich hab eh gemerkt, dass ich Strickstücke eher durchhalte wenn es neues zu entdecken gibt. Also wenn z.Bsp. wie bei der Emiliana dann so ein Musterabschnitt kommt wo man dann gucken kann wie das Muster sich langsam rausarbeitet. Und der letzte Teil der Emiliana war auch „aufregend“ weil es so interessant war zu sehen wie sich die multicolor Wolle in dem kraus rechts Muster und vor allem dann mit den Hebemaschen verhält. Das hat mir wirklich immer wieder so einen kleinen Motivationsschub gegeben. 😀 Von daher kann ich die Emiliana wirklich nur wärmstens empfehlen und ich finde sie sieht je nach verwendetem Garn total pfiffig oder bei zwei unifarbenen Strängen total edel aus, also von daher, ran an die Stricknadeln. 

Trotz Verfärbung hier ein paar Finish Fotos von der (immer noch) hübschen, erröteten Emiliana.


Sonntag, 7. Januar 2018

Copenhagen Express

Im Urlaub über die Weihnachtsfeiertage hatte ich beschlossen endlich den Copenhagen Calling anzunadeln. Den wollte ich schon sooo lange stricken und da ich kurz vor Weihnachten zwei wunderschöne Stränge Yeti von Buttjebeyy abgeholt hatte konnte ich es kaum erwarten loszulegen.
Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich dann nicht doch ins Zweifeln kommen würde J! Die Yeti ist nämlich ein Garn in Fingering Stärke, während der Copenhagen eigentlich mit einem DK Garn gestrickt wird. Doppelt nehmen würde aber hingegen wieder zu wenig Lauflänge ergeben. Also hab ich gegrübelt, mir bei ravelry sämtliche Projekte mit Fingering Stärke Garnen durchgeguckt und als ich mich gerade schon dazu entschlossen hatte doch die Yeti zu nehmen, fiel mir auf das ich den Copenhagen laut meiner queque mit der Arroyo von Malabrigo stricken wollte die ich letztes Jahr im Atelyeah gekauft hatte. Na ja und wie ich so bin, naturfarben mit einem tollen Beeremix kombiniert ist sooooo total meins, dass ich dann beschlossen hab den Copenhagen zunächst mal mit der Arroyo zu stricken.
Im Endeffekt wie ich finde eine gute Wahl, denn der Copenhagen ist nicht ganz so geworden wie ich mir das erhofft hatte und da ich nicht weiß ob es am Garn oder am Muster liegt hab ich jetzt die Kuschelyeti noch für andere Projekte frei.
Das was ich nicht so schön finde, ist dass der Copenhagen obwohl ich ihn nur über zwei Stuhllehnen liegend getrocknet habe, also gar nicht gespannt, wie ausgeleiert wirkt. Er passt dreimal um den Hals, obwohl ich ja dünneres Garn genommen hab und nur mit der angegebenen Maschenanzahl angeschlagen hab und ein dünnere Nadel verwendet hab, hätte also wesentlich kleiner werden sollen als die Vorlage. Ich vermute es liegt am Garn, ich hab mal in einem Pullover Tutorial gelesen, dass es Garne gibt die ihre Form eher beibehalten und solche die das nicht tun, nennt man wohl den Stand des Garns.

Ist auf jeden Fall schade weil so das Muster wenig rauskommt, da es ja die ganze Zeit um den Hals schlabbert (wobei ich den Copenhagen trotzdem andauernd trage, der ist so schön kuschlig).
Ich hab den Copenhagen übrigens in sage und schreibe 4 Tagen gestrickt (daher auch der Name Copenhagen Express)! Ich konnte irgendwie gar nicht aufhören, der hat so Spaß gemacht! Deswegen denke ich auch ich werde mir da noch einen zweiten stricken, aber wahrscheinlich nicht aus der Yeti sondern aus einem Garn in der korrekten Garnstärke, aber mal schauen, wer weiß? 


Hier die Eckdaten:
Name:                 Copenhagen Express
Wolle:                  Malabrigo Yarn Arroyo in den Farben Mechita und Natural
NS:                      3,5