Sonntag, 28. Mai 2017

Hol(l)y Shrug



Um meinen Strickblues endlich zu überwinden, habe ich den Ostermontagnachmittag dazu genutzt ein wenig in meiner ravelry Bibliothek zu stöbern und mal zu schauen, ob da nicht doch das ein oder andere Muster bei ist, das mich reizt. Und siehe da, ich bin fündig geworden, sogar doppelt (aber wie ihr seht komme ich aktuell mit dem Blog schreiben nicht nach, irgendwas ist ja immer). Zum einen habe ich beschlossen den Batad von Stephen West zu stricken und zum anderen ist mir der Quicksilver Lace Shrug von Kristiina V. ins Auge gefallen. Besonders weil ich wie immer im Frühjahr nicht weiß was ich anziehen soll. Für T-shirt zu kalt, für Pullover zu warm,  also perfekt für etwas luftiges, armbedeckendes um als Kompromiss zwischen Pullover und T-Shirt zu dienen wie zum Beispiel der Quicksilver Lace Shrug.
Hinzu kommt, dass in meinem Stash noch ein kuschliger, hellrosa Strang Holly rumlag, ein Seiden – Merino Mix und somit meiner Meinung nach viel zu schade um in irgendeinem Tuch unterzugehen. Da kam mir der Quicksilver Lace Shrug gerade recht, denn so kommt die edle Holly schön zur Geltung.

Angeschlagen habe ich auf einem 2,75 er Nadelspiel und bin dann nach Beendigung des Bündchens auf eine 3,25er Rundstricknadel umgestiegen. Ich hab das Bündchen allerdings im Muster 2 re verschränkt, 2 li gestrickt, weil ich es einfach etwas schöner fand. Allerdings habe ich beim zweiten Ärmel vergessen die rechten Maschen verschränkt zu stricken und durfte daher als ich eigentlich schon fertig war noch mal ribbeln *seufz*. Ich habe mich übrigens dazu entschlossen die Ärmel in der Runde zu stricken, weil ich einfach nicht so gern Strickstücke zusammennähe :D. Hat auch prima funktioniert und einmal nähen erspart – perfekt!
Das Muster ist sehr einfach, aber total effektvoll in der Ausführung und in der hellrosa, glänzenden Holly sieht es mega schön aus. Trotzdem hab ich es irgendwie geschafft mir einige Fehler einzustricken, so dass zwei Reihen ab Mitte Ärmel ein Stück nach rechts verrutscht sind, aber na ja das ist halt Individualität ;-).
So ein richtiges Fernsehprojekt ist der Shrug für mich allerdings nicht, eben weil ich es irgendwie andauernd geschafft habe Fehler einzustricken. Manche sind mir zum Glück direkt aufgefallen und waren leicht zu beheben (Umschlag zu früh oder spät), andere wie die verschobenen Reihen hab ich drin gelassen. 
Auch ohne Fernsehtauglichkeit - Entspannung pur!

Meiner Faulheit sei dank – nein eigentlich ist es der überwundene Strickblues, hab nämlich fleißig den Joji Mystery Wrap angenadelt, dafür aber den Shrug liegen lassen, habe ich dann erst am 14.05. den Shrug beenden können. Ich habe nämlich noch eine gute Woche gebraucht um ein paar Reihen Bündchen Muster rund um den Ausschnitt zu stricken :D. Ach ja ein Hoch auf die Faulheit. Mir persönlich gefällt das sehr gut mit dem kleinen Bündchen rund um den Ausschnitt und es bietet einen schönen, glatten Abschluss, der sich nicht einrollt. 
Vorher
Nachher


















Verbraucht habe ich so ziemlich die kompletten 600m, es sind etwa 3 g über, also Punktlandung. Leider ist die Holly beim Waschen enorm gewachsen, so dass ich statt halben jetzt dreiviertel Ärmel habe, nicht schlimm aber hätte man vorher bedenken sollen.  Ansonsten finde ich den Shrug aber total chic und durch das schöne Muster auch absolut tauglich um als Abendkleidstola zu fungieren.
Aber alles in allem hat das Konzept Shrug bzw. Ärmelschal wirklich das Zeug zu einem meiner liebsten Strickteile zu werden. Schnell gestrickt, mega praktisch und ne super Verwertung für Garne mit etwas mehr Lauflänge oder welche wo man 2 Knäuel hat, perfekt! 



Montag, 8. Mai 2017

Ein UFO zu Ostern



Ich habe mal wieder den Strick Blues. Diesmal allerdings sogar so schlimm, dass ich nicht nur meine UFOs nicht fertig stelle, sondern sogar keine neuen Projekte anfange. Ich kaufe nicht mal Wolle!!!! Bin vermutlich wirklich schwer krank. Oder es ist einfach momentan nur alles drum rum zu viel und ich bin deswegen froh wenn ich abends an meiner thoughtsStrickjacke „blind“ vor mich hin stricken kann. Aber das ist ja für so ein Mammutprojekt auch nicht das Verkehrteste, dass man eben nicht noch 4 andere Projekte nebenher strickt.
Aber für den Osterurlaub wollte ich mir dann doch ein wenig Abwechslung mitnehmen, immerhin waren vier Regentage gemeldet und das zwar niedliche aber winzige holländische Örtchen in dem wir weilen würden, sah jetzt nicht so aus als würde es vier Tage lang Indoor Spaß bieten können.
Weil ich mich aber tatsächlich nicht dazu durchringen konnte ein neues Projekt anzufangen (es scheint ernster zu sein als gedacht) habe ich in meinen UFOs gekramt und bin dabei auf die Purple Pearl gestoßen. Purple Pearl weil das gestrickte Muster Oyster Shawl heißt und was enthalten Austern wenn man Glück hat? Genau, Perlen! Und da meine zweite Farbe ein schönes Fuchsia/Magenta/Pinklila ist, habe ich das Projekt bei Strickbeginn letzten August Purple Pearl getauft.
Ich hatte auch tatsächlich schon gute ¾ des Musters gestrickt, bzw. da ich schon wusste, dass meine Zweitfarbe nicht für das komplette Muster reicht hatte ich für meine Version sogar schon 4/5 gestrickt und habe die Purple Pearl dennoch zum UFO werden lassen, verrückt oder? Na ja aber jetzt hatte ich sie ja wieder hervorgeholt und tatsächlich am Ostermontagabend abgekettet.
Die Wolle hatte ich bei der Ladeneröffnung vom Lieblingsstück erworben, Grace 150 g in einem schönen Braunmix und passend dazu 50g(? ich glaube es waren 50g) von dem wunderschönen Magenta. Jetzt brauchte ich nur noch ein Projekt wo man viel von einer und wenig von einer zweiten Farbe benötigt und da kam mir der Oyster Shawl gerade recht. Zwar ist es hier tatsächlich so, dass im Endeffekt von beiden Farben fast gleich viel Material verbraucht wird, aber ich habe schon früh beschlossen, dass ich einfach die Lace Kante dünner stricken würde, um so das fehlende Garn auszugleichen. Dafür habe ich vorher einfach ein paar mehr Reihen in der Grundfarbe gestrickt, um so trotzdem eine passable Breite zu erhalten.
Die Grace ist übrigens ein ganz tolles Garn (nicht nur weil sie so heißt wie mein heißgeliebtes Pflegepferd), gaaaaaannnnnzzzz weich und ganz gleichmäßig vom Faden her und einfach nur zum reinkuscheln!
Der Anfang des Oyster Shawl ist Standard für ein halbrundes Tuch und um ehrlich zu sein ist das Grundmuster zum Stricken auch eher langweilig. Glatt rechts mit einer Lochmusterreihe alle paar Reihen ist nicht wirklich spannend ;-).
Umso erstaunlicher, dass ich kurz vor dem spannenden Laceteil zwischenzeitlich das Handtuch geworfen hatte, allerdings hat der mich dann tatsächlich auch Nerven gekostet. Ich habe nämlich nach der geschriebenen Anleitung gestrickt und irgendwie nicht so richtig geguckt als es hieß „3 times“, ich hatte zwar 3x gestrickt allerdings den kompletten Abschnitt und nicht nur wie gemeint die letzte Aktion. Erst wollte ich ja drüber hinweg fudeln, aber da es sich um die untere Kante der jeweiligen Perle handelte, sah man den Fehler doch arg doll, denn meine Perlen sahen eher aus wie Austern, nicht rund sondern wellig am Rand. Daher habe ich schweren Herzens anderthalb Reihen geribbelt und noch mal ohne Fehler gestrickt. Damit fing das Elend aber erst an, denn beim ribbeln  hab ich ein oder zwei Maschen verloren (Muster mit vielen Umschlägen ribbeln liegt mir echt nicht) und danach stimmte keine Reihe mehr wenn ich sie nach Muster gestrickt hab. Also musste ich jede Reihe abzählen. Aber zum Glück hatte ich ja beschlossen ohnehin nur 10 Musterreihen zu stricken, weil mein Garn sonst nicht reichen würde und so musste ich nur 2 Musterreihen und die 4 Endreihen aufpassen bzw. abzählen, das war machbar. Den Picot Rand habe ich ja erst mal gar nicht kapiert *lach* ich hab 2 Maschen angeschlagen, 4 abgekettet, die letzte Masche nach links geschoben und einfach wieder 4 abgekettet und mir gedacht „sieht irgendwie nicht nach Picot aus“ *sich vor die Stirn haut*. Ja klar, wenn man nur ein Mausezähnchen strickt und dann einfach normal abkettet kann es ja auch nicht danach aussehen! :-D
Aber mir wurde mein Denkfehler schnell bewusst und im gleichen Moment auch wie viel Arbeit der Picot Rand werden würde (schlimmer als I Cord, da muss ich wenigstens nur einmal Maschen anschlagen). Aber ich habe ihn trotzdem gestrickt, um zu lernen wie es geht, weil doch noch einiges an Garn da war und weil ich ja schon eine viel kürzere Lace Kante hatte, da dachte ich kann ich wenigstens den aufwändigen Rand stricken.
Allerdings muss ich gestehen so richtig zufrieden bin ich mit dem Tuch nicht. Die Form ist irgendwie seltsam, entweder habe ich am Anfang was falsch gemacht oder die Form ist tatsächlich so und soll so die Auster repräsentieren denn der Oyster Shawl hat oben eine Art Beule.
Hinzu kommt, dass das Tuch dann doch recht schmal geworden ist und außer mehrfach um den Hals wickeln (wo man dann ja nicht mehr wirklich was vom Lacemuster sieht) funktioniert das Tragen nicht so recht *seufz*. Na ja vielleicht springt eine meiner Nichten drauf an, die haben ja schmalere Schultern, da sitzt das Tuch bestimmt besser. ;-)

Für:                                      mich     
Strickmuster:                       Oyster Shawl von Ambah O´Brien Kaufanleitung bei ravelry
Wolle:                                  Grace
Farbe:                                   Braunmix und Magenta
Färber(in):                            Lieblingsstück– gewolltes und gebundenes
Nadelstärke:                         3,25