Samstag, 25. März 2017

Aubergine Latte



Fragt mich nicht wie, aber irgendwie hat sich in meinem Kopf die Idee festgesetzt, ich möchte einen Pulli mit Kapuze haben. Also hab ich ein wenig bei ravelry gestöbert und bin auf den Crochet Trim Hoodie aufmerksam geworden. Spontan schockverliebt wie ich war, habe ich nach geeignetem Garn gesucht.
Mein erstes Garn war die Zauberwolle von Schoppel, find ich nach wie vor klasse, aber von den 5 bestellten Knäuel waren 3 schwarz - weiß, eins war grau - weiß und eins war grau - dunkelgrau. Für einen Pulli der farblich einheitlich sein soll also eher nicht so geeignet.

Gleiche Wolle, gleiche Farbnummer!

Da mir der Lieferant auch nicht garantieren konnte, dass ich irgendwie 5 farblich passende Knäuel bekommen würde, habe ich die komplette Bestellung retouniert und weiter geschaut. Und dann habe ich aus irgendeinem mir momentan absolut schleierhaften Grund angenommen, die Alberta von Lang Yarns wäre für diesen Pulli ein geeignetes Garn. Also direkt mal 15 Knäuel in einem tollen Aubergine Ton im Rabattverkauf geschossen. 

Da ich ja aber noch an der Tisane gestrickt hab, lagen die Knäuel erst mal gut verpackt im Karton, 5 Wochen lang (natürlich nach einem anfänglichen Probekuscheln).  Als ich dann am 24.02. endlich dazu gekommen bin mich mal mit dem Crochet Trim Hoodie zu befassen musste ich feststellen, dass mein gekauftes Garn mal so gar nicht geeignet ist. Prinzipiell ist es ja egal, wie dick das Garn ist, man muss nur ordentlich umrechnen, aber in diesem Fall bin ich der Meinung, dass der gehäkelte Teil mit so dickem Garn einfach nur albern aussehen würde. Das hat dann nichts mehr von filigraner Häkelkante sondern eher was von zusammengebundenen Würsten. :-D

Also zum dritten Mal auf Garnsuche gegangen, dazu aber mehr wenn ich euch vom Crochet Trim Hoodie berichte, jetzt wollte ich erzählen was aus der Alberta geworden ist.
Zurückgeben war ja nun nicht mehr, wobei mir die Farbe und die Weichheit des Garns auch echt super gefallen, also musste ein neues Strickmuster her. Um nicht wieder einen Fehlkauf zu tätigen habe ich einfach mal geguckt was andere bei ravelry aus der Alberta gemacht haben. Und so bin ich auf den Caramel Latte von Dani Sunshine gestoßen. Ein simpler Rollkragenpulli aus dickem Garn – perfekt!

Also hab ich direkt mal angenadelt sobald die Tisane von den Nadeln gehüpft war.
Und dann direkt vier Mal neu angefangen! Beim ersten Mal hab ich in der zweiten Runde ne Masche verloren und weil man nach zwei Runden noch keinerlei Muster erkennen kann nicht herausgefunden wo sie fehlt, also einmal auf Anfang. Einige Runden gestrickt und festgestellt, ich glaub das würde mir mit rechts verschränkten Maschen besser gefallen. Also noch mal von vorne, diesmal mit verschränkten Maschen, aber die Annahme das würde mir besser gefallen war ein Irrtum, also hab ich dann zum vierten Mal Maschen aufgenommen. Und es tatsächlich geschafft beim Runde schließen zu verdrehen! *roll eyes* 

Das einzig Gute war, dass ich beim letzten Versuch nach dem Nadel rausziehen einmal anprobiert habe und gemerkt hab, das ist mir für einen Rollkragen viel viel zu weit. Also war meine Idee den Rollkragen mit weniger Maschen anzuschlagen und dann nach unten hin breiter zu werden. Dummerweise hatte ich bei den Schwiegereltern aber kein Nadelspiel mit und 64 Maschen in der Runde klappte nicht mal mit nem 40er Seil. 
Ich hab dann einfach unterhalb des Rollkragens begonnen zu stricken und werde diesen später anstricken. 

Edit: Das war eine gute Idee, 64 Maschen hätte ich wahrscheinlich nie über den Kopf bekommen, den Rollkragen habe ich mit 92 Maschen begonnen und 16 Maschen in den ersten Runden abgenommen, so dass dieser im Endeffekt 76 Maschen hat.

Dank des dicken Garns strickt sich der Caramel Latte auch wirklich fix und die im Strickmuster angegebene Taillierung ist perfekt, er sitzt schön locker, trägt nicht auf und schmeichelt ein wenig, wirklich perfekt. Ganz toll finde ich das Bündchenmuster. Das kommt tatsächlich erst nach den ersten 8-10 Reihen wirklich zur Geltung, aber dann sieht es echt toll aus.

Die Ärmel habe ich lang und eng gestrickt, weil ich finde Ärmel mit so breitem Bündchen sehen einfach besser aus wenn sie eng anliegen. Bin gespannt ob ich noch so denke wenn ich ihn ein paar Mal an hatte :-D. 



Aubergine Latte


Für:                   mich


Strickmuster:    Caramel Latte von Dani Sunshine


Wolle:              10 Knäuel Alberta von Lang Yarns in der Farbe 2281


Nadelstärke:    4,5



Aber momentan ist das Wetter ja viel zu schön und warm für dicke Rollkragenpullis, also wird der Tragetest noch ein wenig auf sich warten lassen müssen. Aber ich nehm lieber das tolle Wetter als den Pulli Probe tragen zu können ;-).

In diesem Sinne genießt eben jenes tolle Wetter!

Samstag, 18. März 2017

Langzeitprojekt



Ja so kann man meine Tisane wirklich bezeichnen. Geplant sie zu stricken und das passende Strickmuster  sowie die Wolle dafür gekauft habe ich nämlich bereits im November und Dezember 2015, angenadelt habe ich im Januar 2017. Na ja ihr habt ja sicher auch alle so eine schöne Tapetenrolle mit den drölfzigtausend Projekten die ihr noch stricken wollt, oder?;-)

Wobei die Tisane wirklich eins dieser Projekte ist das mir immer im Hinterkopf geblieben ist, die ganze Zeit wusste ich, die strickst du irgendwann. Ich find sie einfach total chic, ja gut ein kleines bisschen bieder aber ich sehe sie eher als Klassiker oder Basic.
Ich stricke sie mit Wollmeise Blend in einem wunderschönen dunklen Petrol und hoffe sie wird so toll wie sie jetzt schon verspricht. 

Dieses Mal hatte ich furchtbar Probleme die Maschenprobe ordentlich zu spannen, vor allem die Laceprobe. Ich hab keine gerade Kante hinbekommen und die Maße mehr oder minder schätzen müssen. Ich vermute es liegt am sehr luftigen Lacemuster, durch die vielen Umschläge lässt sich das in alle Richtungen quasi beliebig ziehen. Daher habe ich mit einer kleineren NS und der für mich benötigten Größe angenadelt, um dann nach ca. 56 Reihen festzustellen, das passt schon ungewaschen und ungespannt mehr als locker um die Hüfte und überlappt vorne dicke. Also geribbelt und eine Größe kleiner angeschlagen. *seufz*

Aber auch die neue Größe wuchs schnell etwas mehr als erwartet, daher bin ich nach dem Laceteil auf 2 Größen kleiner umgestiegen. Da aber neben meinen Hüften ja auch meine Oberweite etwas ausladender ist, habe ich nach der Taille eine Größe wieder zugenommen, damit die Tisane über dem Dekolleté nicht so spannt. Ja ja ein wenig hin und her. :-D

Aufgrund meines „Größenhoppings“ hatte ich zunächst einen ziemlich unschönen Übergang zwischen Laceteil und glatt rechts Teil, aber durch die quer angestrickte Knopfleiste wurde der prima kaschiert. Also wenn ihr aufgrund ausladender Hüften / Oberweite / Taille bei der Tisane etwas zwischen den Größen springen müsst, macht ruhig, fällt hinterher nicht mehr auf!

Der Laceteil ließ sich übrigens wesentlich besser spannen als die Maschenprobe. Zur Längenüberprüfung hatte die Designerin nämlich vorgeschlagen den Laceteil nach Beendigung schon mal zu spannen, ehe man weiter hoch strickt (die Tisane strickt man von unten nach oben).  Ich habe ihren Rat befolgt und siehe da, der Laceteil hat die perfekte Länge. 

Der Brustteil war für mich schwierig einzuschätzen. Als ich dachte, ja könnte passen vom anhalten her, habe ich dann den ersten Ärmel gestrickt und auch direkt angestrickt. Aber zum Glück sofort anprobiert, denn ich musste feststellen, dass der Teil für die Brust zu kurz geraten war, also einmal Kommando zurück. Um dann noch zu gucken, ob die Tisane auch in der Breite passt, habe ich zunächst den zweiten Ärmel fertig gestellt, den Körper weiter hoch gestrickt und die Ärmel dann behelfsmäßig am Oberteil befestigt (mit so kleinen Karabinermaschenmarkierern), reingeschlüpft und festgestellt, jetzt passt´s. Also Ärmel angestrickt und auf zu den Schulterabnahmen. Da hab ich dann aber zum Schluß ein wenig getrickst und einfach schon früher mit den Abnahmen in der Hin- und Rückreihe angefangen, weil mir die Schultern sonst zu lang geworden wären, ich hab  ja einen eher kurzen Oberkörper.

Das passt soweit auch ganz gut, aber ich finde das Taillenband ist inzwischen etwas arg weit nach unten gewandert, mir persönlich hätte es besser gefallen wenn der Laceteil bis unter die Brust gegangen wäre um dann so eine Art Babydoll Schnitt zu erhalten. Aber nun gut, jetzt ist zu spät, schön ist die Tisane ja trotzdem, auch wenn es meiner Figur sicher eher entgegen gekommen wäre einen Babydoll Schnitt zu haben. ;-)

Den kleinen Icord Gürtel habe ich übrigens gefuddelt, den hab ich mit der Strickmühle gemacht :-D. Ich hab ja lange Zeit nicht eingesehen, warum ich für eine Strickmühle Geld ausgeben soll, wenn ich auch einfach nen Icord stricken oder meine alte Strickliesel rauskramen kann. Aber bei der Vorstellung jetzt noch eine Icord Schnur von über einem Meter zu stricken wurde es mir dann doch anders. Also hab ich mir mal ne Strickmühle gegönnt und was soll ich sagen? Zwei Minuten vielleicht? :-D Also das lohnt sich schon, ich weiß zwar noch nicht für welche anderen Zwecke (außer Wollreste Verarbeitung) man die Strickmühle nutzen kann, aber zumindest für dieses Projekt war es echt gut investiertes Geld. 

Ach ja hier noch die Eckdaten:


Für:                             mich     
Strickmuster:              Tisane von Maria Olson, Kaufanleitung bei ravelry
Wolle:                         Wollmeise Blend in der Farbe Moses (in echt ist die schöner als im Shop)
Nadelstärke:               Für´s Lace 3,25, oben bin ich dann auf 2,75 runter