Was nach einem flachen Wortspiel aussieht ist bittere
Realität. Als ich Ende August im Atelyeah in
Mönchengladbach war, um Wolle für meine Hochzeitsstola zu kaufen, habe ich beim
Stöbern den Shockwaves gesehen und mich spontan verliebt. Der Shockwaves ist eine
kostenlose Anleitung von Hedgehog Fibres
und lag im Atelyeah als Modell aus. Zum Zeigen wie lang + breit meine Stola
werden sollte, hat mir die liebe Michaela Drosten, die Inhaberin vom Atelyeah
den Shockwaves um die Schultern gelegt und schon war es um mich geschehen. Ich
war wirklich schockverliebt und wusste den muss ich stricken. Jetzt stand aber
ja erst mal der Kauf der Wolle für die Hochzeitsstola auf dem Plan und so
musste der Shockwaves schweren Herzens warten.
Aber er wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen und da
ich ja kurze Zeit später noch mal ins Atelyeah musste (mehr dazu im Bericht
über meine Hochzeitsstola ) und ich ja obendrein noch zwei wunderschöne Knäuel Hedgehock Socks zu Hause
liegen hatte, die auf dem Wollfestival 2015 zwar unbedingt mit nach Hause
wollten, für die ich aber bisher keine Verwendung gefunden hatte, war irgendwie
klar ich brauch noch zu den beiden Knäueln passende Wolle um den Shockwaves zu
stricken.
Also hab ich die beiden Socks Knäuel mitgenommen und zwei
farblich passende Knäuel Skinny Singles mit heim genommen. Die Skinny Singles
sind zwar ein Dochtgarn, die Socks hingegen nicht aber ich finde das sieht
verstrickt jetzt nicht wirklich dramatisch unterschiedlich aus, wobei sich die
Socks noch nen Ticken weicher anfühlt.
Das Muster vom Shockwaves ist total eingängig und war nach
den ersten paar Wiederholungen vollkommen drin, so dass ich gar nicht mehr auf
die Anleitung gucken musste. Absolut super finde ich, dass man durch das Muster
sieht wie sich die Wolle kraus rechts und glatt rechts verhält. Ich kann mich
ja oft so schwer entscheiden, ob ich Wolle lieber kraus oder lieber glatt
verstricken möchte. Hihi, Luxusproblem, ich weiß aber es macht halt schon nen
Unterschied und beides hat seinen Reiz und deswegen finde ich es toll, dass
hier beides vereint wird.
Lustig finde ich aber, dass ich immer wieder vergesse den
kraus Teil auch kraus zu stricken. Eigentlich bin ich ja kein Fan von linken
Maschen, auch wenn sie inzwischen schon fast so schnell gestrickt sind wie
rechte Maschen, sind die linken Maschen und ich einfach nicht so richtig
Freunde. Trotzdem schaffe ich es immer wieder auf der Rückseite einfach in
linken Maschen durchzustricken und das dann erst ein paar Reihen weiter oben zu
bemerken. Aber das lässt sich ja zum Glück ganz einfach mit Fallen lassen und
hoch häkeln korrigieren (Bin ich dann inzwischen auch Profi drin).
Mein Shockwaves wird in Relation zum Ursprungsmuster und den
meisten fertigen Strickstücken relativ einheitlich farblich (aber trotzdem für
meine Verhältnis sehr grell). Sowohl das Ursprungsmuster als auch viele
Projekte bei ravelry sind doch eher bunt gehalten. Da das aber das Einzige war,
was mir am Schockwaves nicht so gut gefiel, war irgendwie klar meiner wird
farblich einheitlicher. Die beiden Stränge Hedgehog Socks hatte ich in den
Farben Typewriter (weiß mit schwarzen Flecken) und Merlot (knallpink) gekauft
und so wollte ich zumindest in den Farbfamilien bleiben. Daher wurden die
Skinny Singles in den Farben Poison (schwarz – lila – pink) und xxx (ein tolles
grau) mein Eigen. Auf Anraten von Frau Drosten habe ich die beiden melierten
Stränge Poison und Typewriter nach außen gesetzt und die ruhigeren Färbungen in
die Mitte, die ja später mal um den Hals gewickelt getragen wird, ich finde das
war eine sehr gute Idee. So kommen die beiden auffälligeren Farben wirklich
toll zur Geltung.
Ganz ganz begeistert bin ich vom Rand des Schockwaves, er
hat RUNDUM I Cord. Jaha, rundum! Das geht! Kannte ich vorher nicht, ich kannte
I Cord nur zum abketten und das liebe ich ja schon vom Strickbild her, umso
begeisterter war ich den I Cord jetzt als komplette Umrandung kennen zu lernen.
Anschlagen mit I Cord ist ganz easy, hier waren 3 Maschen verlangt, also 3
Maschen anschlagen und dann das Strickstück nicht wenden, sondern die Wolle
nach rechts schieben und alle drei Maschen rechts stricken. Und das immer
wieder bis die erforderliche Reihenanzahl erreicht ist. Ja das ist relativ
aufwendig, sieht aber bombastisch aus. Ich hab dazu übrigens meine kürzesten
Sockenstricknadeln (10cm) benutzt, dann war der Weg zum Zurück schieben nicht
so weit! :-D
Die Randmaschen werden quasi genauso zum I Cord, die letzten
3 Maschen einfach nur abheben, der Faden liegt dabei vor der Arbeit. Wenden und
die Maschen rechts abstricken und schon sieht es aus wie der I Cord oben und
unten. Wirklich ganz einfach und dennoch so wahnsinnig effektvoll, ich bin
total begeistert.
Der Shockwaves ist allerdings nur etwas für Leute mit
Durchhaltevermögen, er zieht sich ziemlich. Wobei ich Frau Drosten vom Atelyeah
recht geben muss, durch die Streifen beim Farbwechsel geht es mit dem sich
ziehen, weil man dann oft denkt „ach komm den einen Streifen noch“. Allerdings
ist der Shockwaves ein ganz tolles Fernseh oder Autofahrprojekt, weil er ja
fast nur rechte bzw. linke Maschen erfordert (und ab und an mal 3 zusammen
stricken, aber das geht ja).
Und der Shockwaves wird wirklich riesig! Genauso groß wie er
auf der Hedgehog Seite aussieht, aber genau das wollte ich auch, einen schönen,
auffälligen Kuschelschal, Projekt geglückt würde ich sagen.
Ich liebe meinen Kuschelschal auf jeden Fall.
Hier noch die Eckdaten:
Für: mich
Strickmuster: Shockwaves
von Hedgehog Fibres, gibt´s hier kostenlos
Wolle: Hedgehog
Fibres Socks, 2 Knäuel á 100g und 420m LL in den Farben Typewriter und Merlot
und Hedgehog Fibres Skinny Singles, 2 Knäuel á 100g und 420m LL in den Farben
Poison und
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