Sonntag, 15. April 2018

XXL Batad oder mein erstes Mal mit dem Meister

So weil es so schön ist was Fertiges zu zeigen, heute gleich mein nächster Post ;-)



Die Stephen West Fans unter euch werden es schon an der Überschrift erkannt haben, ich traue mich zum ersten Mal an ein Strickstück des Engländers Stephen West heran. Wobei das ist vielleicht etwas irreführend, ich hab bisher kein Stück von ihm gestrickt weil mir sein Stil doch etwas zu exzentrisch ist. Aber ich glaube schon, dass er ein paar Schmuckstücke dabei hat und eins davon ist der Batad, den ich echt klasse finde und daher jetzt angenadelt hab.
Der Batad ist ein assymetrischer Poncho bzw. Schulterschmeichler, der in 2 Kontrastfarben in Runden gestrickt wird und schon nach den ersten 3 Sätzen wusste ich, mein Respekt vor Stephen West Designs war mehr als berechtigt. Provisorisch anschlagen, ok, 8 Runden stricken, ok aber dann? Also erst mal Tante Google gefragt was bitte ein Welt Stitch ist. Für die, die es auch nicht kennen es ist eine Art beabsichtigte nach außen gestülpte Falte, die entsteht indem man das untere und obere Ende eines (zumindest in diesem Fall) glatt rechts gestrickten Bereichs zusammen strickt. Nachdem ich das kapiert hatte und mir den Batad noch mal genau angeschaut hab, wusste ich was zu tun ist, im Grunde genommen strickt man aus den soeben gestrickten Reihen einen Tunnel. Nachdem ich nun so halb sicher war was zu tun war, dachte ich mir „wozu den provisorischen Anschlag mit Extra Garn machen, wenn du doch einfach auf einem Extra Seil anschlagen kannst?“ gedacht – getan und es war die richtige Entscheidung.  Das hinterher auf eine zweite Rundstricknadel zu frickeln wäre nämlich glaub ich ziemlich holprig gewesen.
Wie das anschlagen auf einem zweiten Seil oder einer zweiten Rundstricknadel geht, wird in diesem Tutorial gezeigt, wer schon mal einen Möbius Loop gestrickt hat, wird merken, das ist quasi genauso, nur halt nicht auf dem gleichen Seil, sondern auf einem zweiten Seil. Vom Maschenanschlag her ist es auf jeden Fall eine sehr flotte Methode, ich hab die 120 Maschen insgesamt glaube ich 15 mal neu anschlagen müssen 😂. Das Dumme an diesem Maschenanschlag ist nämlich, dass man den Faden festhalten muss beim Zählen und dann versuchen muss mit einer Hand den Faden straff zu halten und mit der anderen die Maschen zu zählen und dabei nicht durcheinander zu kommen und nichts los zu lassen 🙈. Also am besten beim Maschen anschlagen einfach nicht verzählen 😜 aber das ist natürlich einfacher gesagt als getan. Na ja irgendwann hatte ich dann die passende Maschenzahl auf den Nadeln und konnte drauf los stricken, die Runden glatt rechts und das zusammenstricken zum Schlauch klappten auch prima und schon war der erste Farbwechsel da … ja und da kam dann mein Perfektionismus durch. Denn ich wollte den Batad ja aus Wollmeise 100% Pure in der Farbe Zartbitter und einem Farbverlaufsbobbel von 100 Farbspiele in der Farbe Magnolie stricken, aber während das Merino Garn von der Wollmeise leicht glänzt ist der Farbverlaufsbobbel ja komplett matt (Baumwolle eben) und das gefiel mir einfach nicht so richtig. Also noch mal geribbelt und – ihr ahnt es schon – noch mal neu angeschlagen. Dieses Mal auch nur 2 mal und nur ein zweites Mal weil ich beim ersten Mal irgendwo eine Schlaufe vergessen hab mitzunehmen.
Nach dem dann insgesamt gefühlten 100. Versuch hatte ich endlich 120 Maschen auf 2 Seilen und konnte mit dem anderen Baumwollgarn endlich weiter machen, bzw. neu anfangen.  Deswegen bin ich am ersten Tag auch nur bis kurz hinter die zweite Biese (nennt man das so?) gekommen, aber wenn man die ganzen Fehlversuche betrachtet ist das ja auch keine schlechte Leistung!😋

Bisher sehen die beiden Garne in der Kombi wirklich toll aus und ich glaub das wird ein mega schönes Stück, aber ich bin echt noch etwas unsicher wegen der Länge. Der Batad wird ja eigentlich aus 2x Sockenlauflänge bzw. sogar etwas weniger gestrickt, ich hab mehr als das doppelte von der Hauptfarbe! 
So hier muss ich dann mal den Cut setzen, es war zu viel! Als ich da war wo der Batad eigentlich aufhört, hatte ich gerade mal die Hälfte der Magnolie weg und war total unsicher und der Meinung, das wird viel zu groß. Jetzt wo der Batad fertig ist denke ich "du Schisser hättest mal weiter gestrickt", aber die Magnolie ist inzwischen ein zu 2/3 fertiges Seashell Tuch geworden, also  gibt es kein Zurück mehr.
Den Batad habe ich dann doch aus zwei Sockengarnen gestrickt, Jette von Heimatwolle in Waldbeere und 100% Merino 400 in der Farbe Dalmatian von Irish Fairytale Yarns. Und ich finde er ist toll geworden 😍!!! Allerdings finde ich ihn kürzer als ich mir das vorgestellt hatte, na ja ich hab ja noch ein paar Farbverlaufsbobbel 😉!




Samstag, 14. April 2018

Errötete Emiliana



Tja ja leider, leider musste ich meinen Blogtitel etwas umbenennen. Ich habe es nämlich mal wieder geschafft mir ein fertiges Strickstück beim Waschen zu verfärben L.
Nach meiner letzten Erfahrung mit dem Nuvem, hab ich ja dazu gelernt und wasche nur noch kalt, aber auch das war für meine Emiliana wohl zu viel.
Gestrickt hatte ich sie aus 2 Strängen Hightwist aus dem Hause Zitron, einmal in natur und einen in rosa – pink – braun, wunderschön gefärbt von Mero Colors. Und leider hat das pink in diesem Strang dem Drang der Waschmaschine nachgegeben, sich gelöst und den naturfarbenen Teil leicht rosa gefärbt.😏
Ich sag euch ich hätte heulen können, als die aus der Maschine kam, aber man muss ja auch sagen selbst Schuld, wer die Stränge vor dem Stricken nicht noch mal ins Wasserbad legt, ne? Hab halt einfach nicht mit gerechnet, weil ich die letzten Male so viel Glück hatte 😋 ja ja, so lernt man!
Aber mal  zum Tuch selbst, das Muster heißt Emiliana und ist von Lisa Hannes, Kaufanleitung bei ravelry. Das Tuch ist meiner Meinung nach absolut anfängergeeignet, weil man nur rechte Maschen, kfb und Maschen abheben (da ist ja nix dran zu können) können muss, das tolle Muster entsteht nur durch den Farbwechsel und da jeweils 2 Reihen in der gleichen Farbe gestrickt werden, ist es auch überhaupt nicht schwierig mit den beiden Farben zu hantieren.
Die Emiliana war auch in gut 2 Wochen fertig, weil sie einfach Spaß gemacht hat beim Stricken, sie ist sogar bedingt Fernseh- bzw. autofahrtauglich, eventuell muss man bei den Reihen mit Hebemaschen seine Aufmerksamkeit doch mehr auf das Strickstück richten, aber je nach Strickerfahrung ist das auch ohne Hingucken kein Problem 😉.
Was mich wirklich überrascht hat war, dass ich so schnell mit der Emiliana fertig war, ich hab nur gute zweieinhalb Wochen gebraucht. Gut zugegeben eine Woche davon hatte ich Urlaub und somit einfach mehr Zeit zum Stricken. Aber ich bin ja eigentlich gar nicht so der Dreieckstuch Fan weil das wird immer mehr auf den Nadeln 😏. Egal ob man an einer Ecke oder in der Mitte anfängt, man hat immer erst nur ein paar und später gaaannnnzzz viele Maschen auf den Nadeln. Und ich bin ja nunmal leider so der Typ „mit Begeisterung rein ins neue Strickprojekt“ und dann geht mir auf der langen Geraden die Puste aus und das ein oder andere Strickprojekt wird zum Ufo 😬. Na ja und deswegen sind für mich Strickprojekte besser die ihre Maschenanzahl behalten oder nur gering erhöhen, sonst geht mir die Motivation ganz flöten. Aber bei der Emiliana war das nicht so, ich hab eh gemerkt, dass ich Strickstücke eher durchhalte wenn es neues zu entdecken gibt. Also wenn z.Bsp. wie bei der Emiliana dann so ein Musterabschnitt kommt wo man dann gucken kann wie das Muster sich langsam rausarbeitet. Und der letzte Teil der Emiliana war auch „aufregend“ weil es so interessant war zu sehen wie sich die multicolor Wolle in dem kraus rechts Muster und vor allem dann mit den Hebemaschen verhält. Das hat mir wirklich immer wieder so einen kleinen Motivationsschub gegeben. 😀 Von daher kann ich die Emiliana wirklich nur wärmstens empfehlen und ich finde sie sieht je nach verwendetem Garn total pfiffig oder bei zwei unifarbenen Strängen total edel aus, also von daher, ran an die Stricknadeln. 

Trotz Verfärbung hier ein paar Finish Fotos von der (immer noch) hübschen, erröteten Emiliana.


Sonntag, 7. Januar 2018

Copenhagen Express

Im Urlaub über die Weihnachtsfeiertage hatte ich beschlossen endlich den Copenhagen Calling anzunadeln. Den wollte ich schon sooo lange stricken und da ich kurz vor Weihnachten zwei wunderschöne Stränge Yeti von Buttjebeyy abgeholt hatte konnte ich es kaum erwarten loszulegen.
Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich dann nicht doch ins Zweifeln kommen würde J! Die Yeti ist nämlich ein Garn in Fingering Stärke, während der Copenhagen eigentlich mit einem DK Garn gestrickt wird. Doppelt nehmen würde aber hingegen wieder zu wenig Lauflänge ergeben. Also hab ich gegrübelt, mir bei ravelry sämtliche Projekte mit Fingering Stärke Garnen durchgeguckt und als ich mich gerade schon dazu entschlossen hatte doch die Yeti zu nehmen, fiel mir auf das ich den Copenhagen laut meiner queque mit der Arroyo von Malabrigo stricken wollte die ich letztes Jahr im Atelyeah gekauft hatte. Na ja und wie ich so bin, naturfarben mit einem tollen Beeremix kombiniert ist sooooo total meins, dass ich dann beschlossen hab den Copenhagen zunächst mal mit der Arroyo zu stricken.
Im Endeffekt wie ich finde eine gute Wahl, denn der Copenhagen ist nicht ganz so geworden wie ich mir das erhofft hatte und da ich nicht weiß ob es am Garn oder am Muster liegt hab ich jetzt die Kuschelyeti noch für andere Projekte frei.
Das was ich nicht so schön finde, ist dass der Copenhagen obwohl ich ihn nur über zwei Stuhllehnen liegend getrocknet habe, also gar nicht gespannt, wie ausgeleiert wirkt. Er passt dreimal um den Hals, obwohl ich ja dünneres Garn genommen hab und nur mit der angegebenen Maschenanzahl angeschlagen hab und ein dünnere Nadel verwendet hab, hätte also wesentlich kleiner werden sollen als die Vorlage. Ich vermute es liegt am Garn, ich hab mal in einem Pullover Tutorial gelesen, dass es Garne gibt die ihre Form eher beibehalten und solche die das nicht tun, nennt man wohl den Stand des Garns.

Ist auf jeden Fall schade weil so das Muster wenig rauskommt, da es ja die ganze Zeit um den Hals schlabbert (wobei ich den Copenhagen trotzdem andauernd trage, der ist so schön kuschlig).
Ich hab den Copenhagen übrigens in sage und schreibe 4 Tagen gestrickt (daher auch der Name Copenhagen Express)! Ich konnte irgendwie gar nicht aufhören, der hat so Spaß gemacht! Deswegen denke ich auch ich werde mir da noch einen zweiten stricken, aber wahrscheinlich nicht aus der Yeti sondern aus einem Garn in der korrekten Garnstärke, aber mal schauen, wer weiß? 


Hier die Eckdaten:
Name:                 Copenhagen Express
Wolle:                  Malabrigo Yarn Arroyo in den Farben Mechita und Natural
NS:                      3,5


Donnerstag, 28. Dezember 2017

Mon Cherie Claire,



soweit meine mehr als armseligen Französischkenntnisse mich nicht täuschen könnte das ja auch ein Briefanfang sein, oder? Auf jeden Fall ist es der Name meines aktuellen Projekts, ein Poncho namens Claire aus der Pure 100% von Wollmeise in der Farbe Mon Cherie . Gestolpert bin ich über Claire auf der Startseite von ravelry wo ja immer aktuelle Projekte vorgestellt werden und da ich mich spontan schockverliebt habe, bin ich direkt mal in meinem Stash auf die Suche nach geeignetem Garn.  Allerdings ist mir da erst mal nicht wirklich was begegnet, außer der altrosa farbenen Merino Baby vom Regenbogenschaf, aber da hätte ich wohl fast 1 Knäuel über behalten und deswegen wollte ich die erst mal nicht dafür nehmen. Als mein Blick so weiter geschweift ist, bin ich an meinem Körbchen mit dem angefangenen Dark Valentine hängen geblieben, tolle Farbe …. Kommt bei dem Lace Muster eigentlich gar nicht richtig zur Geltung … über 1000m für einen Schal? Merkt ihr worauf es hinausläuft? Richti, ich hab den Dark Valentine geribbelt und die Claire angenadelt. 

Da ich ja fast schon ein wenig fanatisch bin wenn es um´s Maschenbild geht (an mir ist wahrlich kein Lacestricker verloren gegangen 😂) hab ich zunächst mit NS 3,75 124 Maschen angeschlagen. Ja, irgendwann lerne ich noch, dass man bei einer kleineren NS mehr und bei einer größeren weniger Maschen anschlagen sollte J aber bis dahin wundere ich mich dann weiter, dass die Stücke komische Größen haben! Der erste Versuch sah mir auf jeden Fall etwas schmal aus und daher hab ich nach der Lace Kante mal einen Mustersatz gestrickt, alles angefeuchtet und gespannt und siehe da, sooo schmal war es gar nicht, 72cm also irgendwo zwischen der kleinen und der großen Variante laut Anleitung. Aber ich war trotzdem unsicher ob mir das lang genug wird, also hab ich mit dem zweiten Knäuel Mon Cherie noch mal mit NS 4,5 angefangen. Allerdings, deppert wie ich bin, auch noch mit 154 Maschen! Wollt ihr raten? Richtig jetzt hatte ich Angst, dass es zu breit sein könnte! JJ Also auch diese Version angefeuchtet, gespannt, zig tausend mal hin und her überlegt und schlussendlich die 4,5er Version weitergestrickt. Ich dachte mir bei einem Poncho ist zu lang nicht so schlimm wie zu kurz, denn zum einen soll er ja die Sommerwinterspeckröllchen ordentlich verdecken und zum anderen soll er aussehen wie ein Poncho, nicht wie ein Schulterwärmer 😉.
Nach ich weiß nicht wie viel Wochen ist die Claire endlich am 18.12. von den Nadeln gehüpft. Aber ich glaub das wird nicht meine einzige Claire bleiben, zumindest wenn sie so fällt wie ich mir das vorstelle, denn das Muster ist total schön und es hat Spaß gemacht die Claire zu stricken. Und sie ist zwischen den Lacekanten auch echt autofahrtauglich, weil man ja bis auf 14 Maschen am Rand nur glatt rechts strickt. Auf jeden Fall bin ich jetzt auf das gewaschene und gespannte Ergebnis neugierig.

Edit: so nu isse fertig. Aber ich muss sagen eins stört mich (hat mich aber schon auf den Fotos der anderen FOs gestört), der Halsausschnitt ist leider nicht mittig, das liegt halt an der Art des Strickens (Rechteck stricken und zusammennähen) stört mich aber jetzt schon etwas, zumal meine Claire so lang geworden ist (ja ja sagt nix), dass ich die Nahtstelle vorne tragen muss und dabei fällt die Naht leider auf *seufz*

Sonntag, 19. November 2017

50 shades of gray



Nein, ich stehe weder besonders auf die Bücher (waren als Urlaubslektüre nett aber mehr auch nicht) noch möchte ich hier irgendeine Form von SM Bekleidung stricken, aber ich habe ein Garn gewählt das sehr gut zu dem Titel passt. Denn das von mir gewählte Garn weist von weiß bis anthrazit so ziemlich jede Grauschattierung auf die man sich vorstellen kann und passt damit genau zu meinem Plan mir eine Strickjacke in einer dezenten Farbe zu stricken. Denn bisher habe ich mir eine tolle dunkellilane Comodo, eine Tisane in einem wunderschönen Petrol und die gelbgrüne Thoughts Strickjacke gestrickt, jede für sich wunderschön und zu Blue Jeans und weißem T-Shirt bombe, aber alle etwas problematisch wenn man eine andere Farbe dazu anziehen möchte. Und meine beiden farblich dezenten, gekauften Strickjacken stammen aus der Zeit vor meiner Strickkarriere und sind daher selbst für shabby chic zu viel schabby und zu wenig chic und stehen schon mit einem Ärmel im Kleidercontainer. Also war klar, es muss eine neue Strickjacke her. 

Bei der Suche nach einem schlichten Modell das nicht aussieht als wäre es schon in den Jugendjahren meiner Oma aktuell gewesen bin ich dann über den Long Whippet von Ankestrick gestolpert. Der ist zwar von der Form her (eine leichte A Form) ganz schlicht also, aber durch das dezente Muster im Körperteil durchaus nicht langweilig sowohl was das Stricken als auch was die spätere Optik angeht. 


Prinzipiell ist der Whippet natürlich ein Traumkandidat für ein Wollmeise Lace, aber man kann ja auch nicht immer 42€ für jede Strickjacke zahlen und so habe ich mich als der Whippet auf der To Strick Liste nach oben rutschte mal nach günstigeren Alternativen umgeschaut. Gut mit 32€ ist mein Whippet dann jetzt auch nicht sooo viel günstiger als mit einem Wollmeise Lace, aber durch Versandkostenfreiheit hab ich für den gleichen Preis den ich bei der Wollmeise inkl. Versand gezahlt hätte jetzt Wolle für 2 Strickjacken mit versandkostenfreier Lieferung. Perfekt oder?

Die von mir gewählte Alternative zur Wollmeise ist das Lace von Malabrigo Yarns geworden.
Megakuschelweich, aber mit 800m / 100g auch eine ganze Ecke dünner als das Wollmeise Lace. Also mal geschaut, ob es bei Ravelry schon Projekte daraus gibt und bingo! Ich bin dann ja so, dass ich mich schon gerne an den gewählten Nadelstärken orientiere, aber ich bin auch immer etwas irritiert wenn ich dann meine Maschenprobe sehe. Ich vermute inzwischen, dass ich einfach zu locker stricke bzw. lockerer als die Beispiele und nehme daher meist eine 0,25-0,5 mm kleinere Nadelstärke. So auch beim Whippet. Begonnen hatte ich zunächst aber mit der Seasons of Love Cardigan, weil die mich doch mehr gereizt hatte. Allerdings hab ich die etwa auf Mitte Schulterhöhe, also mittig zwischen Kragen und Schultern wieder ribbeln müssen, weil die doch etwas arg knapp aussah. Und weil ich mir dann so unsicher war mit dem Umrechnen und der Nadelstärke hab ich dann doch erst den Whippet angefangen. Ich dachte mir da der ja ohnehin mit verschiedenen NS gestrickt wird, hab ich da dann wahrscheinlich min. 1 dabei die mir für die Seasons of Love auch gefällt und bingo! Genauso ist es! 

Ich hab beim Whippet auch schon ganz fleißig 2 Knäuel verstrickt (so etwa hüftlang) und mit den Ärmeln angefangen, aber Ärmel mit Muster stricken ist einfach echt nix für Beifahreraktivitäten und daher liegt der Whippet jetzt auch schon wieder etwas länger im Strickkörbchen 😬😬😬.
Nachdem ich jetzt am ersten Ärmel rumstricke zweifel ich übrigens, ob das Malabrigo Lace nicht arg aufflusen wird, ist ja schon mega kuschlig weich, aber das sehen wir wenn der Whippet fertig ist und getragen wird. Auf jeden Fall stricke ich momentan weiter daran, ich habe mir nämlich mein erstes (aber definitiv nicht letztes) Set Crasy Trio von Addi geholt. Das ist ein Set aus 3 Rundstricknadeln mit einem mini Seil (ca. 2-3 cm) dazwischen, die speziell für´s Sockenstricken gedacht sind. So hat man zwar die Flexibilität eines Nadelspiels, muss aber statt mit 5 nur mit 3 Nadeln hantieren und was soll ich sagen? Ich liebe es! 

Denn das einzige was ich am Sockenstricken hasse ist das Arbeiten mit dem Nadelspiel, nicht weil ich es nicht kann, sondern weil es mir zu nervig ist alle paar Maschen eine neue Nadel anpacken zu müssen. Und ich hab es tatsächlich auch schon geschafft gehabt die falsche Nadel „raus zu ziehen“, also nicht die gerade freigestrickte sondern die auf der noch Maschen waren!
Mit dem Crasy Trio hat man halt weniger Koordinationsprobleme mit den Nadeln und weniger Nadelwechsel, es strickt sich einfach schöner! So ist der Ärmel Nr. 1 nach wochenlangem Stillstand jetzt in den letzten vier Tagen auch ein gutes Stück gewachsen und ich bin schon bei den Ärmelabnahmen.

Trotzdem wird der Whippet wohl erst Mitte des Winters fertig werden, schließlich habe ich nach den Ärmeln noch ein komplettes Knäuel zum Verstricken! Aber na ja was lange währt und so, ne?
Euch einen tollen, sonnigen (bei uns zumindest) Sonntag!

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Lebenszeichen



Ja ich lebe noch!
Allerdings habe ich momentan echt ziemlich wenig Zeit für alles was nicht Arbeit ist. Das liegt daran, dass ich Anfang Juli einen neuen Job angetreten habe und dadurch aktuell anderthalb Stunden Arbeitsweg (eine Strecke!) habe.  Aber ein Ende ist ja schon mal grob in Sicht, wir werden nämlich höchstwahrscheinlich Anfang nächsten Jahres unter die Hausbesitzer gehen und dann reduziert sich natürlich auch mein Arbeitsweg wieder. Aber noch muss ich fahren und komme daher weder so wirklich zum Stricken noch zum Blog schreiben.

Daher habe ich aktuell auch „nur“ 4 Strickprojekte auf den Nadeln. 

Zum einen habe ich endlich, endlich mal den Zick Zack Scarf angefangen. Die Wolle dafür ist mir eher zufällig „in den Schoß gefallen“. Meine noch Stricknachbarin (sie wohnt nämlich nur einen Ort weiter aber halt nur bis wir umziehen) Martina hatte ein Foto von Silkes Wollfactory kommentiert und so bin ich auf das dort gezeigte dunkel lilane Yak – Seide Lace aufmerksam geworden, das auch super in mein Beuteschema passte. Und das allerallerbeste war, dass ich ja ohnehin schon länger auf der Suche war nach einem zweiten Yak-Seiden Gemisch, welches farblich zu dem recht bunten Strang passen sollte den ich letztes Jahr auf dem Forum erworben habe. Zwar hat die Lace so ziemlich genau die doppelte Lauflänge, aber man kann den Faden ja doppelt nehmen, ne? Und farblich passt sie bombe, da sie eher schwarz scheint und wenn mal das dunkle Lila durchschimmert passt auch das perfekt zu dem multicolor Strang. Aber ich muss ja gestehen Schal stricken ist echt langweilig 😏 man sieht halt schnell was raus kommt und dann ist´s nur noch Fleißarbeit und ich und fleißig?

Aber auf einem Bein kann man ja nicht stehen und daher habe ich den Whippet von Ankestrick in der langen Version angenadelt. Hierzu berichte ich dann mal ausführlich wenn er fertig ist ;-) (also wahrscheinlich so im Sommer 2018 😂.
Das dritte Projekt, das ich jetzt gezwungenermaßen auf die Nadeln genommen habe, ist meine Viajante. Ja richtig gelesen, MEINE Viajante, keine zweite Viajante, nein meine seit zwei Jahren fertige Viajante.
Die hatte ich nämlich im September bei eher herbstlich anmutendem Wetter übergezogen und dann unterwegs mit Schreck ein ca. 20 Cent Stück großes Loch zwischen der letzten Lochmusterreihe und der Netzkante entdeckt. Also die Viajante vorsichtig in eine Tüte gepackt und beschlossen mir das Ganze am nächsten Tag mal in Ruhe anzugucken.
Tags darauf habe ich dann zunächst versucht das Loch zu stopfen, aber das scheiterte daran, dass einfach zu viele Fäden gerissen waren und ich teilweise gar nicht mehr zuordnen konnte welcher Faden mit welchem anderen verknotet werden muss. Und das was ich dann miteinander verknotet habe sah dann so fies aus, dass ich beschlossen habe zu ribbeln. Als ich aber den Anfang gesucht habe, sind mir 3 – in Worten drei – weitere Löcher aufgefallen!!!


Ich vermute ich habe mir den Zipfel der Viajante mal in der Autotür eingeklemmt, denn alle Beschädigungen waren weit unten und sahen so aus, als wäre die Viajante irgendwo hängen geblieben und das hätte ich ja gemerkt, wenn ich sie angehabt hätte.
Auf jeden Fall war mit ribbeln dann nicht mehr viel, weil ja überall Löcher waren, also habe ich kurzerhand die Netzkante abgeschnitten (!! Jaha richtig gelesen). Und dann darunter die erste intakte Reihe wieder aufgefasst. Ja zugegeben eine ziemlich grobe Methode, aber meiner Meinung nach die sauberste Variante um wieder hoch zu stricken. Nachdem ich dann auch schon fast alle Maschen wieder aufgefasst hatte ist mir noch ein Loch ein Stück weiter unten aufgefallen!!! Ja ich hätte auch heulen können! Also noch mal Nadeln raus, ein paar Reihen abgeribbelt und dann auf ein Neues.
Aus Materialmangel und damit mir der neu angestrickte Teil nicht direkt wieder irgendwo hängen bleibt werde ich die Viajante diesmal allerdings etwas kürzer stricken, sprich ich habe nicht alle geribbelten und abgeschnittenen Reihen wieder dran gestrickt bevor ich mit der Netzkante begonnen habe. Ja und jetzt ist der Oktober schon fast wieder vorbei und ich hab es nicht geschafft wirklich weiterzukommen mit der Viajante *heul*. 

Aber dafür habe ich mein viertes Strickprojekt angefagen – jawohl ja weil ich ja mit den anderen schon so gut hinterherkomme 😜. Es wird ein Claire Poncho von Ninja Chickens. Keine Ahnung warum aber im Moment stehe ich total auf Ponchos, oder doch ich weiß warum, weil man darunter die miesen, fiesen Winterspeckröllchen aus dem Sommerurlaub so schön verdecken kann. Und in diesen hatte ich mich sofort verliebt und dafür spontan die Mon Cherie locker gemacht, die sollte ja eigentlich ein Dark Valentine werden, aber wenn ich die Wahl zwischen einem schönen Schal und einem schönen Poncho hab, nehm ich den Poncho 😀 der Dark Valentine sieht auch mit anderem Garn toll aus, vielleicht sogar toller als mit der Mon Cherie, weil deren Farbwechesel in dem Lacemuster gar nicht so gut zur Geltung kam.
Na ja wir werden sehen, vor Weihnachten werde ich wohl eh keins davon fertig haben *seufz*.

Sonntag, 28. Mai 2017

Hol(l)y Shrug



Um meinen Strickblues endlich zu überwinden, habe ich den Ostermontagnachmittag dazu genutzt ein wenig in meiner ravelry Bibliothek zu stöbern und mal zu schauen, ob da nicht doch das ein oder andere Muster bei ist, das mich reizt. Und siehe da, ich bin fündig geworden, sogar doppelt (aber wie ihr seht komme ich aktuell mit dem Blog schreiben nicht nach, irgendwas ist ja immer). Zum einen habe ich beschlossen den Batad von Stephen West zu stricken und zum anderen ist mir der Quicksilver Lace Shrug von Kristiina V. ins Auge gefallen. Besonders weil ich wie immer im Frühjahr nicht weiß was ich anziehen soll. Für T-shirt zu kalt, für Pullover zu warm,  also perfekt für etwas luftiges, armbedeckendes um als Kompromiss zwischen Pullover und T-Shirt zu dienen wie zum Beispiel der Quicksilver Lace Shrug.
Hinzu kommt, dass in meinem Stash noch ein kuschliger, hellrosa Strang Holly rumlag, ein Seiden – Merino Mix und somit meiner Meinung nach viel zu schade um in irgendeinem Tuch unterzugehen. Da kam mir der Quicksilver Lace Shrug gerade recht, denn so kommt die edle Holly schön zur Geltung.

Angeschlagen habe ich auf einem 2,75 er Nadelspiel und bin dann nach Beendigung des Bündchens auf eine 3,25er Rundstricknadel umgestiegen. Ich hab das Bündchen allerdings im Muster 2 re verschränkt, 2 li gestrickt, weil ich es einfach etwas schöner fand. Allerdings habe ich beim zweiten Ärmel vergessen die rechten Maschen verschränkt zu stricken und durfte daher als ich eigentlich schon fertig war noch mal ribbeln *seufz*. Ich habe mich übrigens dazu entschlossen die Ärmel in der Runde zu stricken, weil ich einfach nicht so gern Strickstücke zusammennähe :D. Hat auch prima funktioniert und einmal nähen erspart – perfekt!
Das Muster ist sehr einfach, aber total effektvoll in der Ausführung und in der hellrosa, glänzenden Holly sieht es mega schön aus. Trotzdem hab ich es irgendwie geschafft mir einige Fehler einzustricken, so dass zwei Reihen ab Mitte Ärmel ein Stück nach rechts verrutscht sind, aber na ja das ist halt Individualität ;-).
So ein richtiges Fernsehprojekt ist der Shrug für mich allerdings nicht, eben weil ich es irgendwie andauernd geschafft habe Fehler einzustricken. Manche sind mir zum Glück direkt aufgefallen und waren leicht zu beheben (Umschlag zu früh oder spät), andere wie die verschobenen Reihen hab ich drin gelassen. 
Auch ohne Fernsehtauglichkeit - Entspannung pur!

Meiner Faulheit sei dank – nein eigentlich ist es der überwundene Strickblues, hab nämlich fleißig den Joji Mystery Wrap angenadelt, dafür aber den Shrug liegen lassen, habe ich dann erst am 14.05. den Shrug beenden können. Ich habe nämlich noch eine gute Woche gebraucht um ein paar Reihen Bündchen Muster rund um den Ausschnitt zu stricken :D. Ach ja ein Hoch auf die Faulheit. Mir persönlich gefällt das sehr gut mit dem kleinen Bündchen rund um den Ausschnitt und es bietet einen schönen, glatten Abschluss, der sich nicht einrollt. 
Vorher
Nachher


















Verbraucht habe ich so ziemlich die kompletten 600m, es sind etwa 3 g über, also Punktlandung. Leider ist die Holly beim Waschen enorm gewachsen, so dass ich statt halben jetzt dreiviertel Ärmel habe, nicht schlimm aber hätte man vorher bedenken sollen.  Ansonsten finde ich den Shrug aber total chic und durch das schöne Muster auch absolut tauglich um als Abendkleidstola zu fungieren.
Aber alles in allem hat das Konzept Shrug bzw. Ärmelschal wirklich das Zeug zu einem meiner liebsten Strickteile zu werden. Schnell gestrickt, mega praktisch und ne super Verwertung für Garne mit etwas mehr Lauflänge oder welche wo man 2 Knäuel hat, perfekt!